Zu den bereits seit Längerem umgesetzten Massnahmen zur Verhinderung von Lebensmittelabfällen zählt die Verbesserung der Versorgung Bedürftiger durch die Lebensmittelhilfe
Leonie Hart
Die Niederlande werden ihr Engagement zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in den kommenden Jahren vor allem auf die Lebensmittelherstellung und -verarbeitung konzentrieren. Das hat Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma jetzt in einem Schreiben an das niederländische Parlament angekündigt. Zwar sei die Menge an Lebensmittelabfällen in den Niederlanden von 2015 bis 2023 bereits um insgesamt 17% auf 2,27 Mio. Tonnen geschrumpft. Ziel sei es aber, die Lebensmittelabfälle bis 2030 gegenüber 2015 zu halbieren.
Ein zentraler Ansatzpunkt sei dabei die Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, erklärte Wiersma. Denn hier entstehe etwa ein Drittel der gesamten Lebensmittelabfälle in den Niederlanden. Auf dieser Ebene der Lieferkette müssten mehr Engagement und Transparenz erreicht werden, etwa durch ein von der STV-Stiftung mit Hilfe der Regierung entwickelte Selbstüberwachungsinstrument. Dieses werde aktuell bereits von 130 Unternehmen genutzt.
Darüber hinaus liege der Schwerpunkt auf einer besseren Nutzung von Restströmen, beispielsweise für Tierfutter, berichtete die Ministerin. Die Wageningen University & Research forsche zudem an Instrumenten, mit denen Verluste während oder nach der Ernte vermieden werden könnten.
Zu den bereits seit Längerem umgesetzten Massnahmen zur Verhinderung von Lebensmittelabfällen zählt Wiersma die Information der Verbraucher, etwa über die optimale Lagerung von Lebensmitteln und die Funktion des Mindesthaltbarkeitsdatums. Ausserdem sei die Versorgung der Lebensmittelhilfe für Bedürftige verbessert worden. So gelangten noch verzehrbare Produkte statt in den Abfall doch noch zum Kunden.