Die monatliche Sonnenscheindauer blieb im September 2025 verbreitet unter dem Mittelwert.
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Der September 2025 präsentierte sich in der Schweiz als typisch wechselhafter Übergangsmonat, wobei sich die Temperaturen laut MeteoSchweiz leicht über dem Mittel der Referenzperiode 1991–2020 bewegten. Mit einer landesweiten Mitteltemperatur von 10,9 °C lag der Monat 0,5 °C über dem klimatologischen Mittel und belegte damit kurz vor Monatsende den 46. Rang seit Messbeginn 1864.
Die regionalen Abweichungen waren unterschiedlich: Während Nord- und Mittelbünden, Wallis, Alpensüdseite und Engadin deutlich wärmere Werte als üblich verzeichneten, lagen andere Regionen leicht unter dem Mittel. Spitzenwerte meldeten hochgelegene Stationen wie Weissfluhjoch mit 4,8 °C und Piz Corvatsch mit 0,9 °C, während Davos 10 °C erreichte.
Überdurchschnittlicher Niederschlag
Der Niederschlag war im September 2025 insgesamt überdurchschnittlich, wobei regionale Unterschiede stark ausgeprägt waren, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie in seinem monatlichen Klimabulletin mitteilt. Besonders der Süden der Schweiz und das Tessin meldeten Niederschlagssummen von über 200 % der Referenzperiode, lokal sogar bis zu 230 %. Im Norden und Osten der Schweiz fielen dagegen deutlich weniger Niederschläge als im langjährigen Mittel.
Monatliche Niederschlagssumme im Verhältnis zur Referenzperiode 1991-2020 in % für den September 2025. Liegen die Monatsniederschläge über der Referenz, sind die entsprechenden Bereiche bläulich, Gebiete mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen sind braun dargestellt.
MeteoSchweiz
Auch die monatliche Sonnenscheindauer blieb verbreitet unter dem Mittelwert, mit Anteilen von 65 % bis 92 % im Vergleich zur Referenzperiode. Am meisten Sonne schien in höher gelegenen Regionen wie Piz Corvatsch und Weissfluhjoch, am wenigsten auf Alpennordhängen wie Grimsel Hospiz und Jungfraujoch.
Hagel am 4. September
Der September 2025 brachte neben den statistischen Mittelwerten auch einige markante Wetterereignisse. Am 4. September fegte eine gewitterhafte Front über die Alpennordseite, begleitet von Böenspitzen bis 80 km/h und Hagelkörnern von bis zu 4 cm Grösse.
In der zweiten Monatshälfte führten Hochdruckeinflüsse vom 19. bis 20. September zu sommerlich warmen Tagen, bei denen an Stationen wie Davos mit 26,3 °C neue September-Höchstwerte registriert wurden. Eine Kaltfront am 21./22. September sorgte erneut für kräftige Niederschläge insbesondere auf der Alpensüdseite, mit Mengen von 120 bis 190 mm innerhalb von 24 Stunden in den Südtälern des Tessins.
Schwarzer Holunder rund zwei Wochen früher
Auch die Vegetation reagierte auf die Witterung: Die Fruchtreife von Schwarzem Holunder und Vogelbeere war rund zwei Wochen früher als im Mittel von 1991–2020, und die Weinlese startete ebenfalls ungewöhnlich früh. Die Blattverfärbung setzte in den Bergen Ende September ein, im Flachland ab der ersten Oktoberwoche, wie das zuständige Bundesamt schreibt.
Insgesamt bestätigt der September 2025 laut Meteoschweiz die langfristigen Klimatrends in der Schweiz: «Die Temperaturen steigen seit der vorindustriellen Zeit kontinuierlich, während Niederschläge und Sonnenschein weiterhin regional stark variieren. Mit seinen wechselhaften Bedingungen, den sommerlichen Spitzenwerten und den kräftigen Niederschlägen war der Monat ein typisches Beispiel für die Vielfalt des Schweizer Klimas – und für die Herausforderungen, die meteorologische Vorhersagen in einem sich wandelnden Klima begleiten.»