Jedes Frühjahr bringt das Reh seine Kitze meist im hohen Gras oder Getreide zur Welt – genau dann, wenn auch die Bauern mit dem Mähen beginnen.
Die neugeborenen Rehkitze ducken sich instinktiv regungslos ins Gras, anstatt zu fliehen. Für den Landwirt sind sie so kaum zu erkennen, was jedes Jahr Hunderten Kitzlein das Leben kostet.
Tödliche Gefahr
Eine Verunreinigung des Futters durch tote Rehkitze hat schwerwiegende Folgen für die Nutztiere. Durch die Verwesung entsteht das Bakterium Clostridium botulinum. Dieses kann starke Vergiftungserscheinungen hervorrufen, Nutztiere erkranken dann an Botulismus. Die Krankheit verläuft oft akut oder sogar perakut (sehr plötzlich) und endet in vielen Fällen tödlich. Sie stellt auch wirtschaftlich ein grosses Risiko für Milch- und Fleischbetriebe dar.
Um das zu verhindern, engagieren sich in der ganzen Schweiz freiwillige Helferinnen und Helfer für die Rehkitzrettung. Frühmorgens, oft noch vor Sonnenaufgang, suchen sie die Felder systematisch ab – mit Drohnen, mit Wärmebildkameras oder in Absprache mit den Bauern auch zu Fuss. Finden sie ein Kitz, wird es vorsichtig entnommen, meist in einer Kiste oder einem Korb mit Gras, und am Feldrand sicher untergebracht. Nach dem Mähen wird das Kitz wieder freigelassen – die Rehmutter nimmt es fast immer wieder an.
Ein starkes Zeichen
Die Rehkitzrettung ist auch ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung gegenüber Natur und Landwirtschaft. Zudem fördert sie den Zusammenhalt zwischen Jägerschaft, Bauern, Tierschützerinnen und der Bevölkerung.
Wer einmal dabei war, weiss, wie erfüllend es ist, bereits vor dem Frühstück ein Leben gerettet zu haben – und dabei den Sonnenaufgang mitten in der Natur zu erleben.
Fotos von Fohlen gesucht
In der Schweiz werden jährlich mehrere Tausend Fohlen verschiedenster Pferderassen geboren. Die jungen Tiere bringen Lebensfreude auf die Betriebe. Für unseren Fotowettbewerb suchen wir Fotos zum Thema Fohlen.
Das Siegerbild erscheint am 31. Mai auf der Seite Forum und auf unserer Facebook-Seite. Und vielleicht schafft es das Siegerbild ja sogar auf den nächsten Bildkalender des «Schweizer Bauer».
Bild in hoher Auflösung und Querformat bis Mittwoch, 28. Mai, an [email protected] oder über das untenstehende Upload-Formular senden. Bitte, Vorname, Name, vollständige Adresse sowie einen Bildbeschrieb angeben. Wir freuen uns auf eure Einsendungen.