Die Kirschen stehen in Regionen bereits in Blüte.
Res Thomet
Wie viel Wahrheit steckt hinter der Sprichwort «April, April, der macht, was er will»?
Wechselhaftes Wetter ist für den April tatsächlich typisch. Der Monat deckt eine sehr grosse Bandbreite an möglichen Wetterbedingungen ab. Warmluft aus dem Süden kann sommerliche Temperaturen bringen, gleichzeitig kann bei spätwinterlichen Kälteeinbrüche Schnee fallen. Als Ausdruck seiner häufig labilen Witterung hat der April in der Schweiz im Vergleich zu allen anderen Monaten den tiefsten mittleren monatlichen Luftdruck, wie das Bundesamt für Meteorologie (Meteoschweiz) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Zu grossen Schwankungen der Temperaturen innerhalb eines Tages kommt es aber generell im Frühling und im Herbst, wenn die Nächte noch oder wieder kalt sind und tagsüber die Sonneneinstrahlung relativ kräftig ist, sodass sich die Luft stark aufwärmen kann
Was macht das Aprilwetter wechselhaft?
Schuld am wechselhaften Wetter im April ist in erster Linie die Sonne. Im April sind Landmassen und Meere weit im Norden noch kalt vom vergangenen Winter. Hierzulande sind die Landmassen aber mit der stärker werdenden Sonneneinstrahlung tagsüber schon relativ stark aufgewärmt. So nehmen die Temperaturunterschiede zwischen dem Süden und dem Norden im Frühling jeweils zu. Wenn nun kalte Luft aus den nördlichen Regionen zu uns kommt, entstehen starke Temperaturunterschiede zwischen der kalten Luft und der wärmeren Luft, die sich tagsüber auf den Landflächen gesammelt hat. Diese Unterschiede führen zu instabilen Luftverhältnissen, was Schauer und Gewitter begünstigt.
Widerspricht das sonnige, warme Wetter der letzten Tage dem nicht?
Noch ist der April nicht zu Ende. «Warten wir ab, was die zweite Monatshälfte bringt», hiess es von Meteoschweiz. Allerdings sei es durchaus möglich, dass einzelne Aprilmonate vom langjährigen Mittel abweichen.
Bereits letztes Jahr war es Anfang April sonnig und warm. Macht der April immer weniger, was er will?
Meteoschweiz liegen dazu keine Untersuchungen vor. Die Ähnlichkeit der aktuellen Aprilwitterung mit den letztjährigen Verhältnissen könnte demnach auch Zufall sein. Denn ein Jahr zuvor war alles ganz anders: Der April 2023 zeigte sich in der Schweiz verbreitet anhaltend kühl. Grundsätzlich hat im April die Anzahl der Frosttage abgenommen. Vergleicht man die Anzahl an Tagen, in denen die Temperaturen auf unter Null Grad sanken von der Periode 1961 bis 1990 mit derjenigen 1991 bis 2020, so erkennt man, dass diese abgenommen hat. Gleichzeitig hat die Anzahl der Sommertage zwischen der Vergleichsperiode 1961-1990 und der Periode 1991-2020 deutlich zugenommen, wie eine Auswertung des privaten Wetterdienstes Meteonews zeigte.
Klar ist aber: Auch heute noch kann im April sowohl Schnee fallen, als auch zu sommerlich warmen Temperaturen kommen.