Da sitze ich nun, mein Herz und mein Kopf noch immer in der Achterbahn der Gefühle. Zum Jubiläum der 20. «Bauer ledig sucht»-Staffel durchbadet man nochmals viele Highlights der vergangenen Staffeln.
Verrückt sucht verrückt
Ohne zu wissen, wo ich anfangen soll, haben vermutlich auch die KandidatInnen «einfach mal gemacht». Ob es gut gekommen ist, wussten alle erst, als sie den Schritt gewagt haben. Sei es den Schritt in die pinkfarbene Stretchlimousine oder in den Schwingerkeller, den Sprung aus dem Flieger oder ins kalte Wasser, den Einstieg in die Gras-Ski’s oder ins Paddelboot. Es galt, die eigenen Grenzen kennen zu lernen und durch ein gemeinsames Erlebnis einander näher zu kommen.
Bei all den Staffeln fehlte es an nichts. Tausende (Begrüssungs-)Küsschen, unzählige Blumen, (Liebes-)Briefe und gekonnte oder eher ungeschickte Komplimente wurden verteilt. Zigmal wurden Ballonherzen zum Schweben gebracht und liessen warme Herzen höherschlagen. Doch auch kreative Wohnsituationen, ungewollt hygienefreie Zonen, veraltete Erwartungen, Misstöne und unterschiedliche Lebenseinstellungen gehörten zum Alltag von Bauersleuten und deren Hofdamen und Hofherren.
Mehr als ein Mal kribbelte es in meinem Bauch beim Anblick der dort herrschenden Verhältnisse. Sei es im Haushalt, Stall oder beim zwischenmenschlichen Verhalten.
Grenzgänger und Actionhelden
Ich mag die Sendung, weil sie so oft so unverblümt daherkommt. Weil sich die Menschen so geben wie sie sind. Unzensiert. Ohne dass zuvor ein Reinigungs- und Knigge-Team das Beste aus den Rohdiamanten herausgeholt hatte.
Eine Hofwoche ist daher sehr dienlich, das Alltagsleben (wenigstens nur annähernd) zu beschnuppern und zu testen. Getestet wurde jedoch – meiner Meinung nach – einige Male zu gründlich. In der Anwesenheit des ganzen Fernseh-Teams eine Kuh zu melken, ohne dies vorher jemals gemacht zu haben, eine Sense zu dengeln, einen Biker-Trail zu absolvieren… Hut ab vor all den Kandidat/innen, die es trotzdem gewagt haben und entweder an sich gewachsen sind, sich völlig blamiert oder ihre Grenzen kennen gelernt haben.
Goldies wissen wie flirten geht
Ein ganz grosses «Jö!» steht für viele verschieden Situationen. Gänsehaut pur weckt es in mir, wenn die «Goldies» durch «BLS» ihr Liebesglück finden. Ihr Alter und Erfahrungsschatz macht sie in meinen Augen sehr wertvoll und es ist eine grosse Freude, diesen Menschen beim Flirten nach alter Schule zuzusehen. Aber auch bei den Jungen unter ihnen… ihre Unbeholfenheit lässt mich oft liebevoll schmunzeln.
In meinem persönlichen Erinnerungsschatz bleiben vor allem die aussergewöhnlichen Momente und Menschen. Und davon gab es mehr als genug. Denn das Leben schreibt fortan die verrücktesten Geschichten!