Tierseuchen stellen auch in der Schweiz eine ernsthafte Bedrohung für die Landwirtschaft und die Tierhaltung dar. Sie können nicht nur grosse wirtschaftliche Schäden verursachen, sondern auch das Wohl der Tiere und die öffentliche Gesundheit gefährden.
System zur Früherkennung
Die Schweiz hat ein gut organisiertes System zur Früherkennung und Bekämpfung von Tierseuchen entwickelt. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) spielt dabei eine zentrale Rolle. Es koordiniert die Prävention, Überwachung und Bekämpfung von Tierseuchen und arbeitet eng mit internationalen Organisationen wie der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) zusammen.
Trotz dieser Vorsichtsmassnahmen bleibt die Bedrohung durch neue Seuchen wie die Vogelgrippe oder auch Zoonosen wie das Coronavirus, das ursprünglich von Tieren auf den Menschen übertragen wurde, eine ständige Herausforderung.
Von Mücken Übertragen
Seit letztem Jahr ist die Blauzungenkrankheit in aller Munde. Die Blauzungenkrankheit ist eine virale Infektion, die vor allem Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen betrifft. Sie wird durch Mücken übertragen und verursacht Fieber, Entzündungen der Schleimhäute und Schwellungen.
Die Krankheit ist nicht direkt auf den Menschen übertragbar, stellt jedoch eine erhebliche Bedrohung für die Tierhaltung dar.
Wenn die Vögel ziehen
Ein weiteres Problem ist die Vogelgrippe, die sowohl Wildvögel als auch Nutzgeflügel betreffen kann. In der Schweiz gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Ausbrüche, die vor allem im Winter auftreten, wenn Wildvögel migrieren.
Dies erfordert eine engmaschige Überwachung und gegebenenfalls das Verbot von Freilandhaltung bei Geflügel, um eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern.
Die MKS rückt näher
In Deutschland ist Anfang Jahr die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hoch ansteckende Viruskrankheit, die vor allem bei Schweinen, Rindern, Schafen und Ziegen auftritt. Sie wird durch das Maul- und Klauenseuchen-Virus (FMDV) verursacht und äussert sich in schmerzhaften Bläschen an Maul, Klauen und Zitzen. Die Tiere leiden unter Fieber, Appetitlosigkeit und Lahmheit. MKS führt zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten durch Einschränkungen im Handel und der Produktion.
Die Krankheit ist für den Menschen ungefährlich, jedoch eine grosse Gefahr für die Tierhaltung. In der Schweiz gibt es strenge Massnahmen zur Prävention, Überwachung und Bekämpfung von MKS. Dazu gehören die Impfung von Tieren in Risikogebieten sowie das schnelle Erkennen und Eindämmen von Ausbrüchen, etwa durch Quarantäne und die Vernichtung infizierter Tiere. Die Schweiz ist derzeit als MKS-frei anerkannt, jedoch bleibt die Überwachung und Prävention eine ständige Herausforderung.

Tierseuche: Habt Ihr Angst um eure Nutztiere?
- Ja:75.17%
- Nein:23.18%
- Habe keine Nutztiere:1.65%
Teilnehmer insgesamt: 729
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