Der April 2025 hat Rekorde gebrochen: An einigen Messstandorten im Wallis und Berner Oberland fielen so grosse Niederschlagsmengen wie seit über 120 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig war es in der Ostschweiz zu trocken, und die Vegetation entwickelte sich früh – mit bis zu zwei Wochen Vorsprung gegenüber dem langjährigen Mittel.
Die ungewöhnlich milden Temperaturen – schweizweit der sechstwärmste April seit Messbeginn – und die frühe Blüte von Löwenzahn und Wiesenschaumkraut haben in vielen Regionen die Voraussetzungen für einen vorzeitigen ersten Schnitt geschaffen.
Vorzeitiger Schnitt aus mehreren Gründen sinnvoll
Nicht nur das Wetter gab in diesem Jahr den Takt vor: Auch die zunehmende Verunkrautung in lückigen Kunstwiesen macht einen frühen Eingriff notwendig. Vor allem auf samenbelasteten Parzellen mit starkem Auftreten von Hirtentäscheln empfiehlt sich ein vorzeitiger Schnitt noch vor dem Rispenschieben der Gräser. Dies hilft, die Ausbreitung von Unkräutern zu verhindern und fördert gleichzeitig die Bestockung der wertvollen Futtergräser.
Damit solches Futter dennoch gut angenommen wird, kann es vorgemäht und angewelkt beweidet werden. Dies erhöht die Futteraufnahme und verbessert die Qualität des Aufwuchses für folgende Schnitte.
Der optimale Zeitpunkt
Der klassische erste Schnitt erfolgt im Stadium Beginn Rispenschieben der Gräser bzw. in der Vollblüte des Löwenzahns. In diesem Stadium ist das Verhältnis zwischen Energiegehalt, Struktur und Mineralstoffanteilen im Futter ideal. Zu junges Futter enthält zu wenig Struktur und Magnesium, zu altes Futter hingegen ist schwerer zu silieren und nährstoffärmer.
Besonders intensiv gearbeitet wurde in der letzten Aprilwoche: Das sonnige Wetter wurde vielerorts genutzt, um vor der Aussaat von Mais oder anderen Folgekulturen die erste Futterernte einzufahren.
Sorgfalt bei Schnitt und Silierung
Die Tageszeit des Mähens spielt eine zentrale Rolle. Das Gras sollte möglichst lange Sonne tanken können – idealerweise wird deshalb am Abend gemäht, um auch den Flugzeiten der Bienen Rechnung zu tragen. Eine Schnitthöhe von 5 bis 7 cm ist anzustreben, um Futterverschmutzung durch Erde oder Steine zu minimieren.
Für eine erfolgreiche Silierung ist der Anwelkgrad entscheidend. Optimal sind 35 bis 45 Prozent Trockensubstanz. Ein ausreichend hoher Zuckergehalt im Siliergut – mindestens 6 % in der Trockenmasse – ist notwendig, damit Milchsäurebakterien genügend Substrat zur Vergärung finden. Ist der Zuckergehalt zu niedrig, drohen Gärstörungen und ein zu hoher pH-Wert, was das Risiko von Nachgärungen massiv erhöht.
Geduld beim Öffnen der Silos
Silos sollten frühestens vier bis sechs Wochen nach dem Einsilieren geöffnet werden – erst dann ist die Gärung abgeschlossen. Besonders im Sommer ist auf einen ausreichenden Vorschub zu achten. Bei Hochsilos mit Silofräse sollten täglich mindestens 10 bis 20 cm entnommen werden, um Nachgärungen zu vermeiden.

Habt Ihr den ersten Schnitt gemacht?
- Ja:63.75%
- Ja, dort wo Folgekulturen kommen:12.98%
- Nein, warte nächstes Zeitfenster ab:17.67%
- Nein, noch lange nicht:5.61%
Teilnehmer insgesamt: 3175
Mit dem silieren der Luzernemischungen wird noch eine Woche zugewartet.
Vielerorts kann man von V E R S C H N I T T sprechen; Silage ohne Struktur und Gehalt; aber Eiweiss, Eiweiss, Eiweiss.......................