Auch wenn einzelne Projektziele noch nicht erreicht seien, konnten die Landwirte in den letzten acht Jahren weitere Verbesserungen des Vernetzungsprojekts Riet erreichen, teilt der Verein Pro Riet Rheintal in einer Medienmitteilung mit. Kürzlich wurde das Projekt vom kantonale Landwirtschaftsamt St. Gallen verlängert.
Die Trägerschaft, also der Maschinenring Ostschweiz und der Verein Pro Riet Rheintal, freue sich über das Erreichte und die nahtlose Projektverlängerung. Das fast 14 Quadratkilometer grosse Vernetzungsprojekt schliesst folgende St. Galler Gemeinden ein: Oberriet, Altstätten, Marbach, Rebstein und Balgach. Gesucht werden Standorte für neue Kleingewässer.
Mehr Blumen in die Wiesen
Als Hauptveränderung in der Periode 2016-2023 strebte das Projekt eine weitere Steigerung der extensiv genutzten Wiesen mit botanischer Artenvielfalt an, heisst es in der Mitteilung weiter. Dazu wurden in den acht Jahren 17 Wiesen im Umfang von 7,7 Hektaren mit Blumenwiesen-Saatgut neu angesät. Der Verein Pro Riet Rheintal stellte das Saatgut zur Verfügung. Das Ergebnis dürfe sich sehen lassen, schreibt der Verein. 2023 erfüllten 46% der extensiv genutzten Wiesen die Kriterien der sogenannten Qualitätsstufe 2, was für die Talzone ein sehr hoher Wert sei.
Mit 15 neuen Gebüsch-Gruppen konnte die Strukturvielfalt der extensiv genutzten Wiesen seit 2016 erhöht werden. Viele extensiv genutzte Wiesen enthalten ungemähte Altgrasinseln für die Kleintierwelt, die aufgrund ihrer Funktion auch als Rückzugsstreifen bezeichnet werden. Weitere wichtige Objekttypen im Gebiet sind Streueflächen, extensiv genutzte Weiden, Hecken, Hochstamm-Feldobstbäume und standortgerechte Einzelbäume. Insgesamt erfülle der Anteil der Biodiversitätsförderflächen bei weitem die kantonalen Mindestvorgaben, schreibt der Verein.
Wirkung in der Natur
Das Vernetzungsprojekt Riet will 16 Ziel- und Leitarten fördern. Das gesteckte Ziel zur Häufigkeit von Wiesenblumen sei erreicht worden. Die Anzahl Brutpaare des Weissstorchs entwickelte sich deutlich besser als erhofft. Der Feldhasenbestand war höher als der Zielwert – hier haben die verschiedenen Deckungsstrukturen einen positiven Einfluss. Und auch bei der Lauchschrecke seien die angestrebte Anzahl Nachweise ausserhalb der Naturschutzgebiete übertroffen worden.
Ein Hase duckt sich mit angelegten Ohren in seiner Sasse. Der Feldhasenbestand im Gebiet ist erfreulich gross. Viele Landwirte lassen in ihren extensiv genutzten Wiesen ungemähte Altgrasinseln stehen, welche dem Feldhasen wertvolle Deckung geben.
Verein Pro Riet Rheintal
Nur teilweise positiv ist die Bilanz beim Schwarzkehlchen und beim Neuntöter. Bei der Goldammer trat ein überraschender Rückgang auf. Zur Förderung von Wasserfrosch und Sumpf-Heidelibelle gelang es noch nicht, Standorte für neue Gewässer zu finden. Zwischen dem Raum Bannriet-Dreier und den nächsten Feuchtgebieten talabwärts wären weiterhin neue Kleingewässer nötig, schliesst der Verein seine Medienmitteilung.