Die Kommission für Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung (UBV) des Aargauer Grossen Rats spricht sich einstimmig zugunsten des Verpflichtungskredits für die kantonale Neobiota-Strategie aus.
Für die Umsetzung der Neobiota-Strategie des Kantons Aargau beantragt der Regierungsrat einen Verpflichtungskredit von 14,45 Millionen Franken. Die Mitglieder der Kommission UBV hielten die zeitnahe Umsetzung dieser Strategie grundsätzlich für wichtig, heisst es in einer Mitteilung. Allerdings betrachteten die Kommissionsmitglieder die Verteilung der damit verbundenen Aufgaben auf drei Departemente teilweise als problematisch.
Ebenfalls von manchen kritisch gesehen wird die Schaffung von zwei zusätzlichen Stellen: Eine Anlaufstelle für die Öffentlichkeitsarbeit, welche für die Zusammenarbeit mit und die Beratung von Gemeinden und privaten Akteuren sowie für das Ergreifen von Sofortmassnahmen beim Auftreten neuer Arten zuständig ist; ausserdem eine Projektstelle, welche unter anderem zur Sicherstellung der koordinierten Organisation und der wirkungsvollen Umsetzung der Massnahmen im Feld verantwortlich ist.
Zudem sei die Rolle der Gemeinden bei der Umsetzung der Neobiota-Strategie zu wenig klar definiert. Dennoch blieb der Kredit unbestritten und wurde von den Kommissionsmitgliedern einstimmig genehmigt.
Die dem Kreditantrag zugrunde liegende Motion will eine Kommissionsmehrheit hingegen erst abschreiben, wenn es sich bestätigt, dass ihre Ziele mit der Umsetzung der Neobiota-Strategie tatsächlich erreicht werden.
Neobiota
Als Neobiota bezeichnet man Arten und untergeordnete Taxa, die sich mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. Eine Minderheitenmeinung ist, dass auch sich ohne menschlichen Einfluss ausbreitende Taxa als Neobiota bezeichnet werden. Für derartige Taxa wurde allerdings der Begriff neueinheimisch vorgeschlagen. Neobiotische Pflanzen nennt man Neophyten, neobiotische Tiere Neozoen und neobiotische Pilze Neomyceten. Diese drei Bezeichnungen sind vor allem im deutschsprachigen Raum gebräuchlich. (aus wikipedia, 22.01.2022)