Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat eine Analyse zur Versorgungslage bei Nahrungsmitteln vorgenommen. Vor allem die Düngemittel- und Gasversorgung werden als kritische Faktoren identifiziert.
Im am 23. Mai 2022 veröffentlichten Papier werden kurz- und mittelfristige Massnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung und zur Kostendämpfung vorgeschlagen.
«Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat massive negative Folgen für die Welternährung. Deutschland und die EU haben als agrarische Gunststandorte und als grosse Getreideexporteure eine globale Mitverantwortung für die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln. Dieses Potenzial gilt es nachhaltig auszuschöpfen», unterstreicht Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des DBV.
Zur Stabilisierung der deutschen und europäischen Agrarerzeugung sind aus Sicht des DBV folgende Massnahmen vordringlich:
- Die Einstufung der Gasversorgung für die Ernährungs- und Landwirtschaft als systemrelevant im Notfall einer Versorgungskrise
- Flexibilisierung in der GAP-Förderung ab 2023 (Vorgaben für Fruchtwechsel und Brachen)
- Ein Liquiditäts-Förderprogramm für zinsfreie Betriebsmittelkredite vor allem für Düngemittel, Futtermittel und Treibstoff
- Kartellrechtliche Prüfung der Preissetzung von Düngemitteln
Der Deutsche Bauernverband beleuchtet in seinem Papier verschiedene Krisenszenarien im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und nennt dann prioritäre Massnahmen zur Versorgungssicherung für das Erntejahr 2023. Abschliessend werden mittel- und langfristige Maßnahmen zur Ernährungssicherung angeführt.