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Versprechungen für Tierzucht

Seit die Tierzuchtprofessur der ETH verwaist ist, droht die Schweiz in der Grundlagenforschung den Anschluss zu verlieren. Nun werden Uni Bern, HAFL und ALP-Haras aktiv. Und auch die ETH will die Tierzucht fördern.

 

 

Seit die Tierzuchtprofessur der ETH verwaist ist, droht die Schweiz in der Grundlagenforschung den Anschluss zu verlieren. Nun werden Uni Bern, HAFL und ALP-Haras aktiv. Und auch die ETH will die Tierzucht fördern.

Vergangene Woche hat der ETH-Rat den Amerikaner Johan Six als Professor für nachhaltige Agrarökosysteme gewählt. Damit umfasst das Institut für Agrarwissenschaften der ETH  fünf Pflanzenbauprofessuren. Dem gegenüber steht auf «tierischer Seite» allein Michael Kreuzer, der auf dem Gebiet der Tierernährung forscht.

Letzten Herbst hat ETH-Präsident Ralph Eichler beschlossen, den verwaisten Lehrstuhl für Tierzucht nicht neu zu besetzen. Stattdessen wird eine Professur für Tierphysiologie (Stoffwechselforschung) geschaffen. Diese soll die Anlagen nutzen, die im Rahmen von Agrovet Strickhof in Lindau ZH gebaut werden. Laut Eichler läuft die Ausschreibung für die Stelle, die baldmöglichst besetzt werden soll.

Fachkräfte im Bereich Tierzucht international limitiert

Das kann nicht darüber hinwegtrösten, dass die Schweiz – früher einmal führend in der Tierzuchtforschung – ins Hintertreffen geraten ist. Entsprechende Bedenken äussert Stefan Rieder, Leiter des Forschungsbereichs Pferde und Bienen von Agroscope ALP-Haras: «An der Universität- Bern-Vetsuisse-Fakultät gibt es eine starke Tiergenetikprofessur. Dort liegt der Fokus bei der Aufklärung der molekularen Grundlagen der erblichen Eigenschaften.»

Die Genomik bringe eine enorme Datenflut, so Rieder: «Diese muss für die Praxis gewinnbringend analysiert werden. Auch dafür braucht es die Tierzuchtforschung.» Ein Tierzucht-Lehrstuhl würde auch die nötige Ausbildung von Schweizer Wissenschaftlern sicherstellen, denn kompetente Fachkräfte im Bereich Tierzucht sind auch im Ausland limitiert.

ALP-Haras will Tierzucht mehr Platz einräumen

Laut Rieder wünschten sich die Uni Bern, die HAFL und ALP-Haras eine entsprechende Professur an der ETH. Gleichzeitig prüfen die Institutionen aber Alternativen. So hat ALP-Haras entschieden, dass der Tierzucht in Zukunft mehr Platz eingeräumt werden soll.

Gegenwärtig wird in Posieux FR ein neuer Campus gebaut, der 2018 bezogen werden soll. Laut unbestätigten Aussagen könnte dort die Tierzuchtforschung angesiedelt werden, ähnlich wie die Physiologie bei Agrovet Strickhof.

Eichler begrüsst die Initiative, betont aber, dass diese die Grundlagenforschung der ETH nicht abdecken könne: «Sobald Agrovet realisiert ist, werden wir deshalb wieder nach einem Tierzuchtprofessor suchen. Die Schweizer Landwirtschaft ist und bleibt wichtig für die ETH.»

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