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Viehschau: Euter einölen wird verboten

 

Das Reglement bei Viehausstellungen erfährt eine wichtige Änderung. In Milch aus Viehschauen wurden Rückstände von Mineralöl gefunden. Ab Dezember ist es deshalb verboten, Euter an Viehschauen einzuölen, einzucremen oder einzusalben. Das hat die Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) beschlossen.

 

Das Problem bei solchen Produkten: Rückstände der am Euter eingesetzten Cremen, zum Beispiel Bestandteile aus Mineralölen, können in die Milch gelangen. Mit der Verschärfung des Reglements soll die Qualität der auf Milchviehausstellungen produzierten Milch gewährleistet werden, heisst es in der Mitteilung der ASR.

 

Rückstande in Milch gefunden

 

Deshalb wird ab dem 1. Dezember 2021 die Teilnahme an einer Ausstellung oder Rangierung mit Tieren mit eingeölten, eingesalbten oder eingecremten Eutern verboten.

 

Die Anpassung des Reglements ist auf eine Untersuchung des Amts für Verbraucherschutz und Veterinärwesen des Kantons St. Gallen aus dem Jahr 2019 und 2020 zurückzuführen. Im Kantonsgebiet wurden 2020 insgesamt 23 Proben Rohmilch von Kühen bei zwei verschiedenen Tierschauen erhoben. Zusätzlich erfassten das Amt bei beiden Tierschauen auch jeweils eine Sammelprobe Rohmilch.

 

Die Resultate liessen aufhorchen. In einem Grossteil der Proben (74 %) wurden Mineralöl-Rückstände festgestellt. «Die festgestellten Gehalte waren in den meisten Fällen im Spurenbereich. Bei sechs Proben Rohmilch (24 %) waren Mineralöle in Konzentrationen zu ­finden, die als technisch vermeidbar beurteilt werden mussten», heisst es im Bericht. Bei keiner der Proben wurden aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen.

 

In der Milch wurde Rückstände von Mineralöl gefunden. Das zeigen Proben vom Kanton St. Gallen aus den Jahren 2019 und 2020.
Kanton St. Gallen

 

Kritik von Behörden

 

Bereits im Jahr zuvor untersuchte das Amt die Milch an Viehschauen, aber auch von Milchviehbetrieben. Insgesamt wurden 22 Proben auf Rückstände von Mineralöl untersucht. 2019 wiesen sechs von zwölf Proben der Tierschauen technisch vermeidbare Verunreinigungen auf. Alle Proben von den Höfen waren bezüglich der Mineralöl-Rückstände unauffällig.

 

2020 sind im Vergleich zu 2019 die Mineralöl-Gehalte zwar deutlich gesunken. Die Präventionsmassnahme hätten zu einer Verbesserung geführt. «Die Resultate von 2020 zeigen aber, dass die Massnahmen manchmal noch ungenügend umgesetzt werden», hiess es im Bericht. Die betroffenen Viehschauen mussten darlegen, wie sie die Rückstände verkleinern. Eine Viehschau lieferte die Milch nicht mehr an die Industrie ab, eine andere erhöhte die Anstrengungen zu Rückstandsvermeidung.

 

An grossen Tierschauen werden die Tiere auch vor Ort gemolken und die Milch in die lebensmittelverarbeitende Industrie weiterverkauft.
Pixabay

 

Image korrigieren

 

Die ASR trägt nun mit der Anpassung des Reglements diesen Resultaten aus den Proben Rechnung: «Mit der Verschärfung soll vor allem sichergestellt werden, dass an Ausstellungen produzierte Milch frei von Mineralölrückständen ist, wie dies von Kantonstierärzten gefordert wird.» Mit dieser Massnahme soll aber auch ein «vermehrt negativ wahrgenommenes Image» korrigiert werden, heisst es weiter.

 

Die ASR weist darauf hin, dass die Organisationskomitees und Aussteller für eine saubere und einwandfreie Handhabung des Melkens verantwortlich sind. Für die Arbeitsgemeinschaft bleiben die Viehschauen auch künftig ein unverzichtbares Element. «Die Präsentation der Zuchttiere sind für die Züchter ein wichtiger Ort des Austauschs und der Begegnung», hält die ASR fest.

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