Das landwirtschaftliche Verordnungspaket 2016 des Bundes verbessere die Situation der Bauern kaum, kritisieren die Schweizer Milchproduzenten (SMP). Die SMP fordern, dass die Mängel und Fehlanreize, insbesondere bei den Direktzahlungen, rasch korrigiert werden.
Am Mittwoch hat das Bundesamt für Landwirtschaft die Anhörung zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2016 eröffnet. Vorgeschlagen werden unter anderem Massnahmen zur Vereinfachung des administrativen Aufwands.
Bauernfamilien benötigen rasche Verbesserung
Die Schweizer Milchproduzenten kritisieren am Donnerstag in einer Stellungnahme, dass das Verordnungspaket mit 138 Seiten zwar viel Papier umfasse, jedoch kaum Verbesserungen für die Betriebe bringe. Beklagt wird der „fehlende Wille, die offensichtliche Schieflage bei den Direktzahlungen und bei der Bürokratie zu korrigieren.“ Mit dem Stabilisierungsprogramm 2017-19 und dem landwirtschaftlichen Zahlungsrahmen 2018-21 verlange der Bundesrat noch weitere Opfer der Bauern. Die SMP fordern ein Verzicht auf sämtliche geplanten Mittelkürzungen in der Landwirtschaft.
Die Bauernfamilien benötigen eine rasche Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen, halten die SMP fest. "Das gilt insbesondere für die Milchproduzenten, die wegen der internationalen Entwicklung der Märkte und dem Wechselkurs zum Euro unter gewaltigem Druck stehen", mahnt die Organisation.
4 Forderungen
Die SMP fordern angesichts der äusserst prekären Situation vieler Betriebe weitergehende Korrekturen bei den Verordnungen und der Ausgestaltung der Direktzahlungen.
Die zentralen Forderungen der Milchbauern sind:
•Erhöhung der Mittel für die RAUS- und BTS-Programme für Rindvieh und gleichzeitige Reduktion der Mittel für die Biodiversitätsbeiträge der Qualitätsstufe 1.
•Weiterentwicklung des RAUS-Programmes für Rindvieh in ein 2-stufiges Programm, um der Entwicklung der Betriebe Rechnung zu tragen und das Tierwohl zu fördern.
•Anpassung des Programmes „Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion“ in Richtung eines Raufutterprogrammes.
•Weitergehende Korrekturen zur Entlastung der Betriebe bei der Administration