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Viele Bauern kämpfen heuer mit Mäuseproblemen

Die Mäuse haben letztes Jahr vielerorts eine Generation mehr als üblich gebildet. Und eine hohe Schneedecke hat sie im Winter vor der Kälte geschützt. Das macht sich jetzt bemerkbar.

Markus Spuhler |

 

 

Die Mäuse haben letztes Jahr vielerorts eine Generation mehr als üblich gebildet. Und eine hohe Schneedecke hat sie im Winter vor der Kälte geschützt. Das macht sich jetzt bemerkbar.

«Der Hauptgrund für die regional hohen Mäusepopulationen liegt wohl darin, dass der letzte Herbst äusserst mild war und die Mäuse dementsprechend stark in den Winter gingen», sagt Ernst Flückiger, Futterbauspezialist vom Inforama Emmental in Bärau. Im Winter habe die Nager teilweise eine hohe Schneedecke vor der Kälte geschützt, und die feuchten, doch relativ milden Wetterbedingungen im Frühling haben ihnen offenbar sehr behagt. Auch das gegenwärtige wechselhafte Wetter scheint sie alles andere als zu stören.

Auch in Ackerkulturen

Die Situation ist aber von Region zu Region  sehr unterschiedlich. Cornel Stutz von  Agroscope ART hat im Emmental, im Jura, im Aargauer Mittelland und in den Zürcher Voralpen erhöhte Mäusepopulationen festgestellt. Für ihn ist die Ursache auch darin zu suchen, dass die Mäuse letztes  Jahr aufgrund einer langen Vegetation eine Generation mehr hervorgebracht haben als üblich. 

Mäuse stellen insbesondere Betrieben, die eingrasen vor  Probleme, da die Haufen zu Verunreinigungen im Futter führen.  In solchen  Fallen kann es ratsam sein, möglichst früh  auf Winterfütterung umzustellen. Dies ist natürlich nur möglich, wenn ausreichend Heu oder Silage eingebracht werden konnte. Auffallend ist dieses Jahr, dass es verbreitet  auch auf Ackerflächen zu Mäuseschäden kommt. Dies geschehe vor allem dann, wenn in den umliegenden  Futterbauflächen die Population sehr hoch sei, meint Stutz. Dann gehen die  Mäuse mit Vorliebe auch in  Kartoffeln und Karottenbestände. Aber auch  Getreidebestände sind  dieses Jahr vielerorts geschädigt. In solchen Fällen ist auf jeden Fall eine tiefergreifende Bodenbearbeitung mit Pflug oder Grubber angezeigt.

Als wirkungsvollste und kostengünstigste Massnahme gegen Mäuseprobleme im Grünland nennt Flückiger das Fördern der natürlichen Feinde.  Das heisst Sitzstangen für Greifvögel aufstellen, Füchse nicht schiessen und Katzen nicht füttern.

Grosszügig weiden

Was die Mäuse auch stört, ist das Weiden. Flückiger rät deshalb betroffenen Betrieben, diesen Herbst nach Möglichkeit sehr grossflächig zu weiden. Das ist  auch zweckmässig, weil beim Eingrasen bei starkem Mäusebesatz ein grosser Verschleiss an Mähwerk und Ladewagen entsteht, das Futter verschmutzt und viel Erde in die Krippe gebracht wird.
«Wer Fallen stellen will, macht dies mit Vorteil im Frühjahr», rät Flückiger. Dann sei der Effekt pro gefangene Maus grösser, da man so auch gleich deren potenzielle Nachkommen eliminiert.  Der Aufwand fürs Mausen ist nämlich sehr gross und lohnt sich meist nur, wenn etwa ein Familienmitglied oder ein Bekannter Freude daran hat und  für wenig bis keinen Lohn  Zeit ins Fallenstellen investiert. Zudem müsse es grossflächig geschehen, da sonst die Fläche schnell neu besiedelt würde.

Mischung hat Einfluss

«Man beobachtet  immer wieder, dass der Mäusedruck in Futterbeständen mit Wiesenfuchsschwanz geringer ist als in umliegenden Flächen», so Flückiger. «Wo es von den Standortbedingungen her Sinn macht, sollte man bei  Mäuseproblemen bei Neuansaaten entsprechende Wiesenmischungen in Betracht ziehen.»

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