«Wir sind mit den Gemeinden im Gespräch, um die Aufnahme von ausländischen Fahrenden neu zu organisieren», so Venizelos in einem am Dienstag veröffentlichten Interview in «24 Heures». Derzeit gibt es im Kanton Waadt nur einen offiziellen Durchgangsplatz mit 42 Plätzen in Rennaz für Fahrende aus dem Ausland.
Arbeitsverträge für Fahrende
«Wenn der Kanton beschliesst, zusätzlich zum Standplatz in Rennaz einen weiteren Standplatz zu schaffen, wird dieser erst in vier bis fünf Jahren entstehen», sagte der Vorsteher des Waadtländer Sicherheitsdepartements. Durch die Schaffung kleinerer provisorischer Standplätze könne bereits im nächsten Jahr eine Lösung gefunden werden.
Ausserdem «sollten dadurch weniger Spannungen und Risiken entstehen als bei grossen Siedlungen», so Venizelos. Es müsse ein Gleichgewicht zwischen der Einhaltung der Regeln und der Verbesserung der Beherbergung gefunden werden.
Im Kanton Waadt gibt es derzeit zwei Gruppen ausländischer Fahrender, eine in Yverdon-les-Bains und eine in Lausanne. Als Grund für diesen Zulauf nennt Venizelos den Mangel an Arbeitskräften in der Schweiz, der «Unternehmen dazu veranlasst, diesen Personen Verträge anzubieten».
Spannungen in Yverdon
Vergangene Woche spitzte sich die Situation zwischen Fahrenden und der Gemeinde Yverdon zu. Die Stadt stellte am Donnerstag die Wasserversorgung des Geländes ein, auf dem rund 33 Wohnwagen ohne Genehmigung standen. Zudem liess sie am Freitagmorgen Betonblöcke aufstellen, um den Zugang zum Areal zu verhindern. «Diese Blockade wurde von der Gemeinschaft sehr schlecht aufgenommen», sagte Christian Weiler, der in Yverdon für die öffentliche Sicherheit zuständige Gemeinderat, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Nach einer ersten illegalen Besetzung Ende Juli hatte die Stadt der aus Frankreich stammenden Gemeinschaft erlaubt, sich bis Mittwoch, den 2. August, auf dem Gemeindegrundstück Vuagères in der Nähe des Rugbyplatzes aufzuhalten. Die Wohnwagen verliessen das Gelände jedoch nicht bis zum festgelegten Termin.


