Jodel, Tanz und eine Trachtenmodeschau gabs am Sonntag in der Berner Elfenau zu sehen – und mittendrin ein verliebtes Paar.
Über 100 Leute stehen in unterschiedlichen Trachten in der Grossen Orangerie Elfenau in Bern und geniessen den Applaus des Publikums. Für die Schlussszene des Theaters mit Trachtenmodeschau haben sie sich am vergangenen Sonntag vor gut besetzten Rängen alle auf der Bühne eingefunden.
Claudia Burri, Geschäftsführerin des Familienbetriebs Trachtenstube Burri, wollte ihre Trachten präsentieren und hat sich für den Elfenau-Kultursommer der Stadt Bern angemeldet. Diese bietet Kulturschaffenden aus Bern und Umgebung während der Sommermonate eine Plattform, um ihre Projekte zu zeigen.
Hochzeit und Modeschau
Claudia Burri hat sich beworben, obwohl sie dachte, dass sie sowieso keine Chance habe. «Aber unsere Trachtenmodeschau wurde ausgewählt, und ich musste in kurzer Zeit ein Programm aus dem Boden stampfen.» Sie wollte nicht, dass die Models in der Schau einfach auf die Bühne «träppelten» und wieder «wegträppelten», sondern eine Geschichte erzählen.
Deshalb habe sie die Liebesgeschichte von Hans und Anna geschrieben. Die beiden jungen Leute lernen sich in Bern kennen und heiraten am Schluss. Zu der Feier finden sich Gäste aus der ganzen Schweiz ein und zeigen sich in den Trachten aus ihren Regionen. So konnte Burri die Modeschau geschickt in die Geschichte integrieren. Und das Publikum bekommt verschiedene Trachten aus dem Kanton Bern zu sehen, ebenso aus dem Aargau, aus Luzern, aus St.Gallen, der Westschweiz oder dem Tessin.
Die Schlangenfrau singt
Die Braut Anna wird von Nina Burri gespielt. Sie ist die Schwester von Claudia. 2011 nahm sie an einer Talentschau, die im Fernsehen zu sehen war, teil und ist seit da bekannt als «Schlangenfrau». In ihrer Rolle als Anna zeigt sie sich jedoch von einer anderen Seite. In einer kleinen Formation gab sie ihr Gesangsdebüt. Den Bräutigam Hans verkörperte Samuel Witschi. Im Stück wie privat ist er Mitglied im Jodlerklub «Könizbärg».
Dieser Klub war denn auch Teil des Stücks und sorgte mit Jodelliedern für eine schöne Stimmung. Teil des Schauspiels war auch die Trachtengruppe Bern-Stadt, die ihre Trachten und Tänze zeigte. Begleitet wurden sie von der Formation Oedenburger Holzmusik.
Gelungene Aufführung
Sie seien erleichtert, dass alles so gut gelaufen sei, sagen sowohl Claudia als auch ihre Schwester Nina Burri am Schluss der Vorstellung. 107 Leute seien beteiligt gewesen, und am Nachmittag sei kurzfristig ein Chaos ausgebrochen.
Letztlich sei aber alles gut gegangen, und auch dem Publikum scheint es gefallen zu haben. Als Nina Burri etwa das Lied «S’isch mir alles eis Ding» sang, stimmten ein paar schüchterne Stimmen ein, und zu den Tänzen wurde geklatscht. «Es ist schön, so viele verschiedene Trachten aus der ganzen Schweiz zu sehen», sagte eine Zuschauerin. «Ja, und es wurde alles sehr abwechslungsreich präsentiert», ergänzte eine Frau, die extra aus Willisau LU angereist war.