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«Bei vielen Bauern läuft es blendend»

Die Lage der Landwirte in der Schweiz ist nach Ansicht der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse besser als im Zuge der Bauernproteste vorgegeben. «Bei vielen Bauern läuft es blendend», sagte Avenir-Suisse-Ökonom Patrick Dümmler den Tamedia-Zeitungen vom Samstag.

sda/ats |

«Die Protestführer zeichnen das Bild der armen Bauernfamilien. Doch das ist nur ein Teil der Realität», sagte Dümmler. Das Gesamteinkommen habe 2021 pro Hof über 111’000 Franken erreicht – einen bisherigen Höchstwert. «Den Bauern ist es in den letzten zehn, fünfzehn Jahren sehr gut ergangen. Ich frage mich schon, weshalb genau sie nun protestieren.»

Die Bauernlobby verschweige, dass es mit dem «Bauernhofsterben» immer weniger Subventions-Empfänger gebe. Pro Hof bleibe damit mehr übrig. Die Einkommen seien seit 2015 im Durchschnitt um ein Drittel gestiegen – und damit fünfmal stärker, als es bei den Haushalten ausserhalb der Landwirtschaft der Fall gewesen sei, sagte Dümmler.

Parallelen zum Abstimmung-Kampf

Der Agrarexperte sah Parallelen zum Abstimmungskampf zur 13. AHV-Rente. Da habe die linke Seite jene Rentner ins Scheinwerferlicht gestellt, denen es tatsächlich nicht gut gehe, und verschwiegen, dass es der Mehrheit der Rentner noch nie so gut gegangen sei wie heute.

Die Bauern seien allerdings verunsichert, weil sie nicht wüssten, wie es mit der Agrarpolitik weitergehe, erklärte Dümmler. Sie wollten finanzielle Kürzungen abwehren und Strukturerhaltung betrieben.

Mehr Marktwirtschaft und Innovationen

Von der Politik erwartete Dümmler eine Reform der «bürokratischen und protektionistischen» Agrarpolitik, die mehr Marktwirtschaft und Innovationen zulasse müsse. Die Sparpläne des Bundesrats begrüsste er, Potenzial ortete er etwa bei umweltschädlichen Subventionen.

In der Schweiz sind in den vergangenen Wochen hunderte Landwirte in zahlreichen Orten mit Traktoren aufgefahren und haben für bessere Arbeitsbedingungen protestiert. Den Kundgebungen vorausgegangen waren Demonstrationen von Bauern in anderen europäischen Ländern.

Kommentare (15)

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  • Muchel | 19.03.2024
    Natürlich steigt das Einkommen pro Betrieb. Denn der Durchschnitt der Betriebe wird ja immer grösser in Anzahl von Fläche oder GVE pro Betrieb. Aber, selten nehmen auch die Arbeitskräfte im selben Umfang zu, oder eher ab. Damit wird die Stundenbelastung einer Arbeitskraft immer höher, oder er steigert die Effizienz.

    Wir sind nun aber langsam an einem Ort angelangt, da geht einfach nicht mehr, auch unser Tag hat nur 24h, und man muss schauen, bei welchen Sparten man Zeit mit dem kleinsten Verlust einsparen kann.

    Dieser Herr sollte sich einmal anschauen, wieviel SAK ein Betrieb hat, das mal 2600h rechen, und durch die vorhandenen Arbeitskräfte teilen.
    Oder ausrechnen, wieviel Angestellte der Betrieb haben müsste, und ob das Geld für die Entlohnung reichen würde.

    Wir könnten auch jedes Jahr 10 % Beamte entlassen, der Rest muss aber die Arbeit dennoch in der gleichen Zeit erledigen, und alle 10 Jahre bekommen sie 3 % mehr Lohn. Am Schluss sich hinstellen und sich fragen, warum seit ihr nicht mit dem höheren Löhnen zufrieden? Warum braucht ihr immer neues effizienteres Equipment? Früher gings doch auch?
  • bergbauer | 18.03.2024
    ohne praktische Erfahrung in der Landwirtschaft sollten solche Leute von der Denkfabrik mit solchen Äusserungen vorsichtig sein oder noch besser unterlassen!!!
  • Konsument | 17.03.2024
    Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt.
  • kusi | 17.03.2024
    Denkwerkstatt????? solche Aussagen geben mir auch zu denken und ich bin nicht Öekonom
    • Freidenker | 23.03.2024
      Letzte Zuckungen der Denkfabrik?? Wird es mit der KI besser? = glaube nicht!
  • Blendend | 17.03.2024
    Ein Ökonom, dem es zu wohl ist, mit völlig dümmlichem Geschwätz. Wie wichtig ist es doch, dass man ein Handwerk von der Pike aus ausübt, sonst versteht man nichts. Dümmler gibt sich als Experte aus, versteht aber weniger als nichts von Landwirtschaft und den wirklichen Sorgen der ländlichen Bevölkerung. Klar geht es einigen Landwirten blendend. Es geht auch einigen Nicht-Landwirten blendend. Das sagt aber nichts über das Ergehen des Einzelnen / der Anderen aus. Dümmler ist ein Blender und sein Blendwerk passt genau zur Qualität der Tages Anzeiger- und sda-Sozis.
  • Philipp | 17.03.2024
    De Dümmer wider, mol öppis rächts schaffe fürs Gäld au mol es thema? De Typ isch zum Kotze sone arrogante sack wie de urteilt über e Branche wo 365 tag im Jahr schaffet!
  • alpöhi | 17.03.2024
    So kann nur einer urteilen,der noch nie Dreck und Blasen vom harten arbeiten hatte!!Vom diskriminierenden Geschwätz von dieser Denkfabrik halte ich rein nix.etwas mehr Respekt gegenüber der Bergbevölkerung wäre hier angebracht!!
  • bräseli | 17.03.2024
    Der durchschnittliche Stundenlohn ist in der Landwirtschaft 17.-- Bei einem Einkommen von 111000.-- muss eine Bauernfamilie 6529 Stunden pro Jahr Arbeiten. Das heisst: Der Bauer Arbeitet 70 Sunden die Frau auch noch 55 Stunden in der Woche, 52 Wochen im Jahr
    So kommt dass Einkommen zu Stande und das ist alles Andere als Blendend!
    Eine Putzfrau verdient 35% mehr, hat Ferien und Pensionskasse.
  • Kollege | 17.03.2024
    Das Gesamteinkommen als Grundlage herzunehmen, ist fachlich falsch.
    Herr Dümmler weiss das und betreibt trotzdem Schönfärberei. Er ist nicht bereit auf Fakten einzugehen. In keinem anderen Bereich werden die Einkommen der Familienmitglieder zur finanziellen Beurteilung der Tätigkeit eines Einzelnen aus der Familie herangezogen.
    Die DZ wurden damals eingeführt, um Preissenkungen auszugleichen, heute sind sie ein reiner Steuerungsmechanismus, der von der Produktion und den Produktionskosten losgelöst ist. Somit müssen steigende Produktionskosten via Preis reingeholt werden können.
  • Arn Markus | 17.03.2024
    Sein Name ist wohl leider Programm...
  • H. Berli | 17.03.2024
    Herr Dümmler, es stimmt, dass es Landwirte gibt, die gut mit ihrem Einkommen leben können. Ebenso wie wir Landwirte nicht abstreiten, dass viele Familien den Franken vor dem Ausgeben zwei Mal umdrehen müssen.
    Herr Dümmler, ich glaube jedoch, dass Sie etwas nicht verstanden haben. Viele Landwirte haben momentan ein akutes Liquiditätsproblem. Die Liquidität und das Einkommen liegen nahe beisammen, sind jedoch bei weitem nicht das Gleiche. Wenn ich zum Beispiel wegen neuen Vorschriften grosse Investitionen tätigen muss, belastet das die die Liquidität, jedoch nicht das Einkommen.
    Ebenso glaube ich, dass Sie nicht verstanden haben, dass schon heute ein immer kleinerer Teil der Direktzahlungen einkommenswirksame Direktzahlungen sind. Bei vielen Direktzahlungen kann oder muss man auf Ertrag verzichten oder Kosten in Kauf nehmen und bekommt diesen Minderertrag oder den Aufwand in Form von Direktzahlungen zurückvergütet. Vielfach sind dann die Direktzahlungen einige wenige Franken höher als der Aufwand oder die Ertragseinbusse. Denn irgendwie muss man den Landwirten ja die «gescheiten» Bundesprogramme und Vorschriften auch verkaufen können.
  • Stefan | 16.03.2024
    Dümmler kann gerne die Bürokratie abbauen. Wenn er es noch fertig bringt das die Marche der Produkte anders verteilt wird (60% dem Bauern 40% Handel) ist er ein Agrarexperte, sonst ist er ein weiterer unnützer Schwätzer. Und was nützt es das Einkommen anzuschauen pro Hof. Der Betriebsgewinn ist das massgebene.
    • Melker | 17.03.2024
      Das Problem liegt bei, Zuviel Dz, zu kleine Betriebe, hoher Milchleistungen mehr Kreativität auf den Hof und mehr Praktikum im Ausland, besseres Management erlernen
  • Ketzer | 16.03.2024
    Herr Dümmler hat recht!
    Jeden 2. Tag hört ein Landwirt auf, weil es ihm zu gut geht.
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