Pixapay
In Deutschland holen die Frauen an Ostern «Osterwasser», Bulgaren nehmen hartgekochte Eier mit in die Kirche und in der Slowakei werden die Frauen mit Wasser bespritzt. Eine Auswahl an Osterbräuchen.
Schweiz
Der «Eierläset» ist ein alter Frühlings- und Fruchtbarkeitsbrauch zum Vertreiben des Winters, den örtliche Turnvereine in zahlreichen Gemeinden der Kantone Aargau, Solothurn und Basel-Landschaft pflegen. Zwei Bahnen mit je achtzig bis hundert Sägemehlhaufen werden ausgelegt und in jeden Haufen ein Ei gebettet. Zwei Gruppen stehen sich gegenüber, von denen eine den Winter, die andere den Frühling repräsentiert, ist auf der Internetseite von «Lebendige Traditionen der Schweiz» nachzulesen.
Jede Gruppe wiederum besteht aus mehreren Läufern und einem oder zwei Fängern. Die Läufer rennen zum entferntesten Ei der Bahn, heben dieses auf, eilen zurück und werfen es dem Fänger und seiner Spreuwanne zu. Fällt ein Ei zu Boden, muss die Strecke nochmals abgelaufen werden, ohne dass aber ein weiteres Ei dem Fänger gebracht werden darf. Die gleiche Aufgabe erfüllen alle weiteren Läufer.
Beim «Zwänzgerle», was so viel bedeutet wie «Zwanziger werfen», handelt es sich um einen Osterbrauch der Stadt Zürich. Beim Zwänzgerle müssen die Erwachsenen versuchen, ein 20 Rappen Stück so auf ein Ei zu werfen, dass es stecken bleibt. Prallt die Münze ab, bekommt das Kind, das das Osterei bereit gestellt hat, Ei und Geld
Bulgarien
Wie in der Schweiz und anderen Ländern werden in Bulgarien die Eier gekocht und gefärbt. Am Ostersonntag nimmt jeder ein Ei mit zum Kirchgang und sobald die Messe vorüber ist, beginnen die Duelle. Dabei werden immer zwei Eier mit den Spitzen gegeneinander geschlagen, wer als Letzter noch eine heile Schale vorweisen kann, dem steht ein besonders glückliches Jahr bevor.
Deutschland
In einigen Regionen gibt es den Brauch «Osterwasser». Junge Frauen ziehen am Ostersonntag los, um Wasser aus einem nahen Brunnen oder Fluss zu holen. Dem am Ostermorgen geschöpften Wasser wird heilende und fruchtbarkeitsfördernde Wirkung nachgesagt. Doch Vorsicht: Man darf beim Wasserholen nicht gesehen werden, sonst verliert das Wasser seine Wirkung.
Finnland
In Finnland ziehen zur Osterzeit viele als Hexen verkleidete Kinder mit Kopftüchern, Ruten und langen Nasen durchs Land. Sie ziehen von Haus zu Haus und drohen mit Rutenschlagreimen. Um von den Osterhexen verschont zu bleiben, wird empfohlen, sich im Voraus mit ausreichend Süssigkeiten zu wappnen.
Frankreich
In Frankreich werden von Gründonnerstag bis zum Ostersonntag keine Kirchgenglocken geläutet. Der Grund: Nachdem die Glocken am Gründonnerstag das letzte Mal läuten, machen sie sich auf den Weg nach Rom, um dort den Segen zu empfangen und gleichzeitig auch Süssigkeiten. Am Ostersonntag, wenn die Glocken wieder heimkehren, verteilen sie im gesamten Land Eier, Schokolade und Geschenke.
Slowakei
Die slowakischen Männer bespritzen ihre Frauen traditionell an Ostern mit kaltem Wasser oder Parfüm. Damit sollen Krankheiten aus dem Körper vertrieben werden. Sanfte Schläge mit einer Weidenrute sollen böse Geister verjagen.