Im Rahmen der Delegierten-versammlung wurde der 51-jährige Andreas Vögtli zum neuen Präsidenten des Solothurner Bauernverbandes (SOBV) gewählt. Besorgnis erweckt beim Verband die geplante Umsetzung der Revitalisierung der Fliessgewässer.
Andreas Vögtli wurde von den Delegierten des SOBV einstimmig gewählt. Sein Vorgänger Samuel Keiser war Anfang Mai 2011 per sofort zurückgetreten. Seither hatte Vizepräsident André Erni das Amt ad interim bekleidet. Vögtli kommt aus Büren im Schwarzbubenland, wo er einen 48 Hektaren grossen Betrieb führt und als Lohnunternehmer tätig ist. Vögtli war bereits zwischen 1997 und 2009 im engeren Vorstand des Solothurner Bauernverbandes tätig.
"Mir liegt viel am SOBV, da ist viel Herzblut vorhanden. Ohne einen solchen Verband geht es nicht", so Vögtli zu seiner Motivation für das Amt. Was ihn oft störe seien innerlandwirtschaftliche Konflikte, die über Leserbriefspalten ausgetragen würden. "Da sollte man besser die Sache ausdiskutieren, anstatt sich Fernduelle zu liefern", sagte Vögtli.
Besorgt Umsetzung der Revitalisierung der Fliessgewässer
In seinem agrarpolitischen Ausblick ging der Solothurner Bauernsekretär Peter Brügger auf die Agrarpolitik 2014-17 ein. Positiv hob Brügger dabei die Versorgungssicherheitsbeiträge hervor, wobei die Verteilung der Gelder noch nicht befriedigend gelöst sei. Kritik gab es auch für die Landschaftsqualitätsbeiträge: „Dort hat der einzelne Bauer kaum Einfluss darauf, ob er Beiträge erhält“, so der Bauernsekretär.
Besorgt zeigte sich Brügger auch über die Umsetzung der Revitalisierung der Fliessgewässer. Damit würden der Schweizer Landwirtschaft 20‘000 Hektaren Landwirtschaftsfläche entzogen, was zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kantons Solothurn entspreche.
Experte Spillmann: Regionale Konflikte wegen Wassermangel möglich
Nach Abschluss des statutarischen Teils hielt Kurt R. Spillmann, Strategieexperte und emerierter Professor der ETH Zürich, ein Referat zum Thema „Brot und Wasser als Probleme der Weltpolitik“. Dabei ging er auf die Ernährungsprobleme aufgrund der stetig steigenden Weltbevölkerung ein. Ein zentrales Thema war dabei die Verfügbarkeit von Wasser. Spillmann geht allerdings nicht davon aus, dass es künftig zu Kriegen um Wasser kommen wird, denn Wasser könne mit technischen Möglichkeiten gespeichert, gespart oder umgeleitet werden. Regional könne es aber durchaus zu gewaltsamen Konflikten wegen Wassermangels kommen, so Spillmann.