In Australien hat es nach langer Zeit wieder einen Ausbruch der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in einer kommerziellen Geflügelhaltung gegeben. Wie Landwirtschaftsminister Murray Watt mitteilte, ist ein grosser Eierproduzent im Bundesstaat Victoria betroffen.
Laut Presseberichten mussten Hunderttausende Tiere gekeult werden. Die letzten Infektionen in australischen Geflügelhaltungen hatte es 2020/21 gegeben, ebenfalls in Victoria. Seit 1976 ist es in Australien erst zu insgesamt acht Ausbrüchen von HPAI-Influenzastämmen in Geflügelbeständen gekommen.
Nicht ansteckend
Das Ministerium hob hervor, dass es sich bei dem aktuellen Fall nicht um die sehr ansteckende Virusvariante H5N1 handle, sondern nach ersten Tests um H7N7.
Diese Variante war zuvor schon im Land präsent. Damit bleibt Australien frei vom Subtyp H5N1, welcher derzeit weltweit grosse Probleme bereitet, unter anderem auch bei Kühen in den USA.
Eingereistes Mädchen infiziert
Laut Watt bereitet sich die australische Regierung bereits seit einiger Zeit auf einen möglichen Ausbruch der Vogelgrippe vor. «Australien verfügt über wirksame, landesweit beschlossene Reaktions- und Kostenteilungsvereinbarungen zur Bekämpfung von Tierseuchenausbrüchen, und diese werden nun zur Unterstützung von Victoria in die Tat umgesetzt», erklärte der Minister. Die bisherigen Ausbrüche seien schnell unter Kontrolle gebracht worden.
Der Chefveterinär des Bundesstaates Victoria, Graeme Cooke, zeigte sich erleichtert, dass es sich nicht um die Variante H5N1 handelt, die weltweit auch auf andere Tierarten und Menschen übertragbar ist.
«Das ist nicht die Belastung, mit der wir es zu tun haben», so Cooke. Für grosses mediales Echo sorgte allerdings eine Mitteilung der Regierung in Victoria, dass sich bereits im März erstmals ein Mensch in Australien mit dem H5N1-Virus infiziert habe. Es handelte sich um ein aus Indien eingereistes Mädchen, das sich aber schnell erholte. Beide Fälle stehen in keinem Zusammenhang.


