/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Vogelgrippe: Massenschlachtungen in Deutschland

In Deutschland sind letzte Woche wegen der Vogelgrippe gleich zwei Notschlachtungen verhängt worden. Einmal musste ein Enten- und Gänsebauer 6'700 Tiere notschlachten. Auf einem anderen Hof wurden 30'000 Truten vorsorglich getötet.

ome |

Das Landwirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern teilte am 7. Dezember mit, dass es zu einem Ausbruch der Geflügelpest vom Subtyp H5N1 in einem Ortsteil der Stadt Schönberg gekommen sei. Der Befall von rund 6’700 Tieren in einer Enten- und Gänsehaltung wurde am 6. Dezember amtlich festgestellt.

Der Pressedienst des Landkreises Cuxhaven meldet am selben Tag, dass der Verdacht auf einen weiteren Ausbruch der hochpathogenen Aviären Influenza, Subtyp H5N1, bestätigt worden sei. Betroffen sei ein Nutzgeflügelbestand mit über 30’000 Truten. Diese wurden bereits notgeschlachtet.

6'700 Tiere in Mecklenburg-Vorpommern

Die Geflügelpest-Lage in Mecklenburg-Vorpommern sei überschaubar, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die Behörden mahnen aber zu Vorsicht und Wachsamkeit, da sich die Situation innerhalb kurzer Zeit zuspitzen könne. Über Todesfälle bei Geflügel solle unverzüglich informiert werden. Die verendeten Tiere müssten schnellstmöglich auf Geflügelpest untersucht werden, heisst es weiter.

Zum Schutz vor der Verbreitung der Geflügelpest ist rund um den Bestand eine Schutzzone (Sperrbezirk) von drei Kilometern und eine Überwachungszone (Beobachtungsgebiet) von zehn Kilometern eingerichtet worden. Innerhalb dieser Zonen gelten spezielle Vorschriften.

Der Tierhalter sei alarmiert gewesen, als er plötzlich 40 verendete Gänse in seiner Herde aufgefunden habe, die zuvor keine Krankheitsanzeichen gezeigt hätten. Bei zahlreichen, noch lebenden Tieren sei eine für Geflügelpest typische Symptomatik mit zentralnervösen Störungen und Durchfall festgestellt worden, berichtet der zuständige Amtstierarzt.

30'000 Tiere in Niedersachsen

Auf einem Hof in der Gemeinde Wurster Nordseeküste mussten 30'000 Tiere notgeschlachtet werden. Die Puten des betroffenen Betriebes seien auf Grundlage der Geflügelpest-Verordnung in Verbindung mit dem geltenden EU-Recht getötet worden, heisst es in der Medienmitteilung.

Auch hier wurde jeweils eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet. Um die Ausbreitung des Virus bestmöglich zu vermeiden, seien in der gesamten Sperrzone Seuchenbekämpfungsmassnahmen angeordnet worden.

Die Verantwortlichen weisen in diesem Zusammenhang hin, dass in der Natur verhaltensauffällig erscheinende Wildvögel (Kopfkreisen, einseitiger Flügelschlag, Fluchtunfähigkeit) auf keinen Fall berührt werden dürfen. Auch Haustiere, insbesondere Katzen und Hunde, sollen von Wildvögeln ferngehalten werden. Auch wenn eine Ansteckung des Menschen oder von Säugetieren mit der zurzeit in Europa beobachteten Vogelgrippe als unwahrscheinlich gilt, ist eine Übertragung nicht auszuschließen.

Hofteiche und Bachläufe als Risikofaktoren

Als besondere Risikofaktoren für die Geflügelbestände nennen die Verantwortlichen Hofteiche und Bachläufe. Diese Gewässer würden insbesondere Wildenten und Wildgänse anziehen und damit den direkten Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel ermöglichen. Das Geflügelpest-Virus sei in der Wildvogelpopulation weit verbreitet. Es könne überall vorkommen. Deshalb sei das Einschleppungsrisiko nicht zu unterschätzen heisst es weiter.

In Zusammenhang mit den bevorstehenden Festtagen wird darauf hingewiesen, dass für Konsumentinnen und Konsumenten keine Gefahr bestünde.

Für Hausgeflügel ist das Virus aber hochansteckend und verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen. Bei Hühnern und Puten können innerhalb weniger Tage bis zu 100 % der Tiere erkranken und sterben. Das H5-Virus (Aviäre Influenza) sei in der Natur verbreitet und ansteckend. Es gebe keine Möglichkeit, infizierten Vögeln zu helfen oder sie zu retten.

Hier finden Sie Informationen zur Vogelgrippe des Bundes.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Karin Ulich | 11.12.2023
    Sind die Hofteiche und Bachläufe nicht eher ein Risiko für Wildvögel, sich mit Geflügelpestviren durch Austräge aus den Ställen anzustecken, als umgekehrt? Ist die typische Stallvariante H5N1 vielleicht deshalb in Wildvögeln so verbreitet, weil der Kot aus den Ställen, inclusive Federn und Kadaverresten, in der freien Natur auf Äcker und Wiesen ausgebracht wird?
    Es wird Zeit, Regeln zu schaffen, um solche Austräge zu unterbinden!
  • Elisabeth Petras | 11.12.2023
    Für eine weite Verbreitung der "Vogelgrippe" (HPAIV) bei Wildvögeln gibt es keine Beweise, denn nur in wenigen Gebieten tauchte das Virus bei Wildvögeln, meist Aasfresser oder Wasservögel, auf und verschwand dann wieder, weil die Tiere starben oder immun wurden. Es gibt keine Belege über lang in Wildvogelpopulationen verweilende hoch pathogene AIV.
    Wahrscheinlicher ist daher die Verbreitung durch die Geflügelindustrie. Wildvögel stecken sich an Kot-Dünger, Gastronomie-Abfällen und Abfällen der Tiertransporter ab und zu leider an.
×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?