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Vogelscheuchen - Mythos oder doch verehrte Götzen?

In Äckern, Schrebergärten und in Baumgärten wachten sie über die neue Saat, über Früchte und Beeren. Die stummen Wächter, die Vogelscheuchen, leben fast nur noch in unserer Erinnerung. 66 Exemplare feiern ein Comeback.

 

 

In Äckern, Schrebergärten und in Baumgärten wachten sie über die neue Saat, über Früchte und Beeren. Die stummen Wächter, die Vogelscheuchen, leben fast nur noch in unserer Erinnerung. 66 Exemplare feiern ein Comeback.

Sie müssten schon lange auf der roten Liste der bedrohten Arten stehen. Trotzdem hat selbst Pro Specie Rara noch nichts zu ihrer Arterhaltung getan. Dazu braucht es die Stiftung Hasenlehn in Trubschachen. Seit letztem Wochenende bis Ende Oktober stehen Tag und Nacht beim Heimatmuseum nicht weniger als 66 geheimnisvolle, flatterhafte, teils «gfürchige» Gestalten herum. Für weniger mutige Passanten: Es sind auch einige ganz liebenswürdige darunter. Gemeint sind Vogelscheuchen.

Hoffnung stirbt zuletzt

Eigentlich ist es schon ihre Aufgabe, gefiederte und andere Diebe von ihrer Umgebung fernzuhalten. Doch unsere Vorfahren hofften auch auf ihre Hilfe, wenn es darum ging, Erntediebe und Landstreicher fernzuhalten. Den treuen Wächtern steckte man oft einen Zettel in die Tasche, versehen mit dem Wunsch oder einem Gebet, die Kulturen von Blitz und Hagel, Überschwemmung oder Trockenheit zu verschonen. Diesen Schutz haben wir heute an Versicherungen delegiert – doch wirklich schützen können die ja bekanntlich doch nicht.

Allen war gedient

Ein spezieller Brauch berichtet, dass vermögende Bauern ihre alten, noch brauchbaren Kleider an die Vogelscheuchen hängten. Die armen Leute wussten darum und konnten heimlich einen Tausch mit ihrem zerschlissenem Gewand vornehmen. Die Bauersleute hatten das Gefühl, eine gute Tat vollbracht zu haben, und die Armen verschonten dadurch die Felder der spendablen Bauern. Allen war damit geholfen. Darauf  weist ein bescheidener Zeuge hin: «Leg ds Bessere a u häich däm Stäcke d Lumpe a.»

Die Figuren haben fast magische Anziehungskraft. Sogar die Schauspielerin Heidi Maria Glössner, bekannt aus dem Film «Die Herbstzeitlosen», zog es wieder zurück ins Oberemmental. Mit weiteren sechs Jurymitgliedern versuchte sie, die schönsten und originellsten Exponate zu küren. «Das war eine Beurteilung nach Bauchgefühl.»  Macher Thomas Hunziker meinte: «Chömed au, mir wei na chlei Betrieb hie.»

 

Die Gewinner

1. Rang: Behindertenwerkstatt Oberemmental, Langnau; 2. Rang: Kindergarten Bowil; 3. Rang: Sandra Walther, Trubschachen.

 

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