Die Pläne für das Projekt namens «Aufschwung für die Wauwiler Ebene» wurde von der Vogelwarte Sempach bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) zur Prüfung eingereicht. Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, wurden nun von Seiten der Mitte durch Inge Lichtsteiner und der SVP durch Thomas Hodel Anfragen eingereicht, in denen sie mehr über das Projekt von der Luzerner Regierung erfahren wollen.
Laut den Vorstössen sollen bis zu 19,54 Hektaren, geflutet werden. Damit soll das bestehende Naturschutzgebiet erweitert werden, um die Lebensbedingungen von Vögeln zu verbessern. Betroffen wäre die Justizvollzugsanstalt (JVA) Wauwileroos. Diese baut dort auf einer Fläche von 126,5 Hektaren Gemüse an.
Die Vorstösse
In den Vorstössen wird befürchtet, dass die JVA durch das Projekt Erträge verlieren könnte. SVP-Kantonsrat Thomas Hodel kritisiere die Pläne scharf, steht in der «Luzerner Zeitung»: «Angesicht der Weltlage halte ich es für fatal, wenn man Fruchtfolgefläche aufgeben will. Gemäss meiner Einschätzung entsteht der JVA Wauwilermoos ein finanzieller Schaden.» Auch die Frage nach gefährdeten Arbeits- und Ausbildungsplätze ist von beiden Seiten, SVP und Mitte, aufgeworfen worden.
Das JVA Wauwilermoos habe Kenntnis über die Pläne der Vogelwarte, schreibt die «Luzerner Zeitung». Aufgrund hängiger Anfragen konnte sich die JVA noch nicht dazu äussern. Das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement, dem das Lawa unterstellt ist, konnte sich ebenfalls nicht zum Projekt äussern.
Vogelwarte will Ackerfläche im Wauwilermoos fluten – und sieht darin eine Chance für die Bauern https://t.co/cS60zxv5d9pic.twitter.com/Qaii1Z1URS
— Luzerner Zeitung (@LuzernerZeitung) March 6, 2024
Boden soll Nutzfläche bleiben
Laut Livio Rey, Biologe bei der Vogelwarte, hat die Vogelwarte keine Kenntnis von den Vorstössen aus der Politik, schreibt die «Luzerner Zeitung». Die Vogelwarte habe frühzeitig das Gespräch mit lokalen Partnern gesucht, um deren Anliegen berücksichtigen zu können. Er weist darauf hin, dass es unbedingt nötig sei, neue Flächen für die Vögel und die Biodiversität zu schaffen, weil rund 40 Prozent der Brutvögel bedroht seien.
So soll der Boden soll auch weiterhin landwirtschaftliche Nutzfläche bleiben. «Unsere Vision ist, Wasserrückhalt, Naturschutz und landwirtschaftliche Nutzung zu vereinen», sagt Rey zur «Luzerner Zeitung». Durch die zunehmend trockenen Sommer könne auch die Landwirtschaft von Wasserretention profitieren. Der Boden werde durch Biodiversität fruchtbarer - was wiederum der Landwirtschaft zugutekomme.
Geplanter Landverlust sei zu hoch
Laut Inge Lichtsteiner (Mitte), die als Mitglied der Aufsichtskommission der JVA Wauwilermoos über das Projekt informiert wurde, kann sich die Umsetzung nicht vorstellen. Dies deshalb, weil auch der Bonkanal aufgebrochen werden soll. «Das hätte zur Folge, dass Biodiversitätsflächen unbrauchbar gemacht würden, nicht nur kurzfristig. Der Kanal ist der Lebensnerv der Ebene, wenn sie für die Landwirtschaft weiter nutzbar ist. Speziell für die JVA hätte der Landverlust gravierende Folge», wir Lichtsteiner in der «Luzerner Zeitung» zitiert. Dies werde auch von einer Vorstudie zur Bodenverbesserung im Gebiet unterstützt, die das Lawa in Auftrag gegeben habe.
Sie sei an sich nicht gegen Naturschutzprojekte, jedoch sei der geplante Landverlust zu hoch. Sie wünscht sich, dass solche Projekte und Vorhaben zuerst mit allen Interessensvertretungen besprochen und offen kommuniziert werden. Wann der Kanton sich zum Projekt äussern wird, ist unklar. Die SVP hat ihre Anfrage als dringlich erklärt, ob Kantonsrat und Regierung dem zustimmen, wird sich an der Märzsession zeigen.
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