Die Asiatische Hornisse verbreitet sich in der Schweiz rasant. Dieses Jahr kam es bereits zu 66 Funden in sieben Kantonen, wie der Bienengesundheitsdienst (BGD) am Mittwoch mitteilte. Die diesjährigen Wetterbedingungen begünstigen demnach die Ausbreitung.
Asiatische Hornissen jagen zur Ernährung ihrer Larven Insekten, insbesondere Wild- und Honigbienen. Wird das Nahrungsangebot in der Natur Ende Sommer knapp, greifen sie vermehrt Bienenvölker an. Honigbienen können dann bis zu 85% ihrer Beute ausmachen. Bei extrem hohem Hornissendruck kann ein Bienenvolk daran zu Grunde gehen, schreibt der BGD. Bisher ist das in der Schweiz noch nicht der Fall.
Kleiner als einheimische Arten
«Obwohl die Asiatische Hornisse für Insekten gefährlich ist, verhält sie sich Menschen gegenüber grundsätzlich sanftmütig und nicht aggressiv», sagt Marianne Tschuy vom Bienengesundheitsdienst. Die effektivste Möglichkeit, die Spezies zu dezimieren, ist das Zerstören der Nester. Aber Vorsicht: «Diese Art schützt und verteidigt aber ihr Nest. Nestzerstörungen gehören daher ausschliesslich in die Hände von geschulten Fachpersonen», sagt Tschuy.
Die Asiatische Hornisse lasst sich gemäss dem BGD einfach erkennen. Sie ist etwas kleiner als die einheimische Spezies. Sie sind 1,7 cm bis 3,2 cm gross. Ihre Hauptfarbe ist schwarz mit dünnen gelben Streifen auf dem Hinterleib und ihre Bein-Enden sind gelb. «Sie baut im Frühling an einer wettergeschützten Stelle, meist 0.5 – 3 m über dem Boden, ein kleines Primärnest und im Sommer ein Sekundärnest. Letzteres wird wesentlich grösser und befindet sich meist in der Krone von hohen Bäumen», sagt Fabian Trüb, Fachspezialist beim Bienengesundheit.
im Flug.
Dietemann Agroscope
Gemäss Apisuisse haben die invasiven Hornissen folgende Konsequenzen für die Honigbienen:
- Super Flieger: kann sogar rückwärts und an Ort fliegen und fängt die Bienen im Flug.
- Mehrere Asiatische Hornissen jagen oft gemeinsam vor einem Bienenstock. Dies führt dazu, dass die Bienen nicht mehr ausfliegen und bei akutem Hornissenbefall vom Imker gefüttert werden müssen.
- Asiatische Hornissen können einen Bienenstock im Extremfall vernichten.
- Zum Schutz formieren sich die Bienen direkt am Flugloch zu einer Gruppe.
- Reduzierte Sammelaktivität.
Nester und Beobachtungen melden
Ab sofort können einzelne Asiatische Hornissen oder deren Nester gemeldet werden. Unter www.asiatischehornisse.ch kann der Standort erfasst und gemeldet werden. Insektenspezialisten kümmern sich anschliessend um die Identifikation. Nur Meldungen mit Fotos oder Videos werden berücksichtigt. Aufgrund von häufigen Verwechslungen mit teilweise geschützten, heimischen Arten macht es wenig Sinn, die beobachteten Insekten zu töten.
Zum ersten Mal gesichtet wurde die Asiatische Hornisse in der Schweiz im Jahr 2017. 2022 wurde sie laut BGD an 24 Standorten in acht Kantonen (AG, BL, FR, GE, JU, NE, SO und VD) gefunden.