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VS: Gefahr von Lonza-Deponie grösser?

 

Gemäss mehreren Umweltorganisationen unterschätzt das Unternehmen Lonza das Schadstoffpotenzial in seiner undichten Chemiemülldeponie in Gamsenried im Oberwallis. Sie kritisieren, dass die Menge des gefährlichen Benzidins weitaus grösser sein könnte.

 

Die Organisationen Ärzte für Umweltschutz (AefU), Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr (OGUV), Pro Natura Oberwallis und WWF Oberwallis stützen sich auf ein Gutachten, das die von Lonza vorgenommene Risikobewertung anzweifelt.

 

Krebserregendes Benzidin

 

Da das Vorkommen von Benzidin nicht in allen Bereichen der Deponie analysiert worden sei, könnte die effektive Menge der toxischen Substanz doppelt so hoch oder noch höher sein, als von der Lonza grob geschätzt, warnen sie in einer Medienmitteilung vom Donnerstag

 

Die Umweltverbände fordern den Chemiekonzern auf, den Standort bis spätestens in 15 Jahren sicher und endgültig zu sanieren. Lonza wisse seit 2008 Bescheid über das Benzidin in der Deponie.

 

Streit um Dauer der Sanierung

 

In einer Stellungnahme schreibt Lonza, dass sie in den vergangenen fünf Jahren auf der Deponie umfangreiche Untersuchungen durchgeführt habe, von denen einige noch nicht abgeschlossen seien. Konkret habe das Unternehmen unter anderem die Pumpraten für das mit Benzidin verunreinigte Wasser erhöht. Dieses werde anschliessend in der Kläranlage von Visp gereinigt.

 

Weiter hält Lonza fest, dass die Sanierung in Etappen geplant sei. Sie werde frühestens 2023-2024 beginnen und mehrere Jahrzehnte dauern. Das Bundesamt für Umwelt habe diese Dauer zur Kenntnis genommen.

 

Keine zusätzlichen Untersuchungen

 

Die Sanierung sei unvermeidlich mit gewissen Unsicherheiten verbunden. «Wir müssen uns auf neue Entdeckungen vorbereiten, wenn die Arbeiten fortschreiten», schreibt Lonza. Die Firma habe keine zusätzlichen Untersuchungen geplant. Solche würden zum jetzigen Zeitpunkt keinen signifikanten Mehrwert bringen. Stattdessen verpflichtet sich das Unternehmen, bei der Fortsetzung des Sanierungsprogramms «flexibel zu bleiben».

 

Das krebserregende Benzidin stammt aus Abfällen, die Lonza zwischen 1918 und 1978 in Gamsen, einem Dorf zwischen Brig und Visp, deponiert hat. Nach Angaben von Lonza entstand das Benzidin vermutlich als Nebenprodukt bei der chemischen Produktion. 2011 wurde die Deponie mit insgesamt rund 1,5 Millionen Kubikmetern chemischen Produktionsrückständen geschlossen.

 

Lonza hat für die Sanierung 290 Millionen Franken zurückgestellt. Der Konzern geht davon aus, dass der Betrag den Grossteil der gesamten Sanierungskosten abdecken wird.

 

Kommentare (1)

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  • Joe Somebody | 25.02.2022
    Die Probleme der Deponie Gamsenried sind in etwa so neu wie die Erfindung des Rads, welches sich auch nach den aktuellen (und wiederholten) Medienberichten in gewohnter Manier weiterdrehen wird. Wo Konzerne Millionen / Milliarden rückstellen und trotzdem gleichzeitig Gewinne und steigende Aktienkurse ausweisen können, ist genug Schmierfett für die Nabe vorhanden.

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