Unter anderem wurden drei Jungwölfe aus dem Augstbord-Rudel innerhalb des erlaubten Perimeters erlegt. Dies zeigt die Website des Kantons, auf der die Zählung der getöteten Tiere veröffentlicht wird.
34 Wölfe wären möglich
Demnach wurden zwei dieser Wölfe von der Wildhut geschossen. Den dritten erlegte ein Jäger, der auf der Jagd nach Füchsen war. Ebenfalls erlegt wurden ein erwachsener Wolf aus dem Nanz-Rudel und ein junger Wolf aus dem Rudel des Val d’Hérens.
Das Wallis hat vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) die Bewilligung für die vollständige Entnahme von sieben Rudeln erhalten. Dies entspricht ungefähr 34 Wölfen aus einer geschätzten Population von 90 bis 120 Tieren. Die Jagdzeit dauert von Anfang Dezember bis Ende Januar. Die Walliser Behörden räumten allerdings ein, dass die geplante Zahl bis zu diesem Zeitpunkt kaum erreicht werden dürfte.
Grösseres Gebiet
Dass die Regulierung des Wolfs aus Sicht der Wildhüter und Jäger nun so erfolgreich angelaufen ist, erklärt der Chef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere mit den grösseren Abschussperimetern im Vergleich zu den bisherigen Regulierungsmassnahmen.
«Die im Rahmen der Wolfsjagd erlaubten Regulierungsperimeter sind bei sieben Rudeln viel grösser als der erlaubte Umkreis, um einen schadenstiftenden Einzelwolf zu entnehmen», sagte Nicolas Bourquin am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Schweizweit 300 Wölfe
Mit der Lockerung des Wolfsschutzes in der Schweiz können Wölfe neu geschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben. Dies betrifft nicht nur einzelne Tiere, sondern ganze Rudel. Der Bundesrat hatte die Anpassung der Jagdverordnung Anfang November gutgeheissen. «Der Wolf bleibt auch mit dem revidierten Jagdgesetz eine geschützte Tierart», sagte Bundesrat Albert Rösti. Nur in begründeten Fällen dürften die Kantone ganze Rudel entfernen. Dies bedeutet, dass die minimale Anzahl Wolfsrudel in einer Region überschritten sein muss. In der Schweiz sind gemäss Jagdverordnung fünf Regionen mit bestimmten Mindestmengen an Rudeln festgelegt.
Derzeit sind in der Schweiz gemäss Angaben des Bundes 32 Wolfsrudel mit insgesamt rund 300 Wölfen unterwegs. Im Jahr 2020 waren es noch elf Rudel mit gut 100 Wölfen gewesen. In der Folge ist auch die Zahl der gerissenen Nutztiere gestiegen: von 446 im Jahr 2019 auf 1480 im vergangenen Jahr. Vor allem für die Alpwirtschaft mit Schafen und Ziegen ist das ein Problem. Aber die Wölfe reissen auch Kälber, Alpakas und Pferde.
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