Die Agrarpolitik 2014-2017 (AP14-17) des Bundes trat vor zehn Jahren in Kraft und führte zu grossen Veränderungen im Direktzahlungssystem. Während landwirtschaftliche Nutzflächen zur Förderung der Biodiversität mit besonderer florealer oder struktureller Qualität (nach der technischen Nomenklatur als Q2 eingestuft) bereits Direktzahlungen erhielten, war dies bei Sömmerungsgebieten nicht der Fall.
Mit der Einführung der AP14-17 erhielten auch diese Sömmerungsgebieten finanzielle Unterstützung. Voraussetzung war, dass die Flora auf ihren Alpwiesen einen hohen florealen Wert aufwies, schreibt der Kanton Wallis in einer Medienmitteilung. Diese Programme und Projekte würden mit einigen Anpassungen weitergeführt, immer mit dem Ziel, den Reichtum der Biodiversität und der Walliser Kulturlandschaften zu erhalten und aufzuwerten.
Der Kanton Wallis nahm dieses «Jubiläum» zum Anlass, eine Broschüre zu erstellen, in der die mit der Landwirtschaft verbundenen Massnahmen im Zusammenhang mit der Biodiversität und der Landschaft vorgestellt werden.
30 Prozent auf Niveau Q2
Der Kanton Wallis habe sich sehr bemüht, um den landschaftlichen Wert jedes Alpabschnitts im gesamten Kanton zu beurteilen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Ergebnisse entsprachen diesem Engagement, denn 30 % der Alpflächen erfüllten die Kriterien für die Qualitätsstufe Q2.
Durch die finanzielle Unterstützung werde also sichergestellt, dass die Biodiversität in den Sömmerungsgebieten erhalten und gefördert wird. Diese Beiträge stellen ein Budget von 9 Millionen Franken pro Jahr dar, wovon 4 Millionen allein für die Sömmerungsgebiete verwendet werden.
7,5 Millionen Franken für Landschaftsqualitätsprojekte
Eine weitere wichtige Neuerung der AP14-17 war die Einführung von Landschaftsqualitätsprojekten (LQP). Diese zielen darauf ab, die Vielfalt der Kulturlandschaften zu erhalten, zu fördern und zu entwickeln. Mit den Beiträgen können rund dreissig verschiedene Massnahmen unterstützt werden, die vom Anlegen von Holzbecken oder -zäunen über die Pflege markanter Bäume und die Erhaltung des Anbaus in Berggebieten bis hin zur Förderung des Mähens in abgelegenen Berggebieten reichen.
Stéphane Cotter, Präsident eines Walliser Sömmerungsgebietes, verweist hinsichtlich der Biodiversität im Beitrag unten auch auf die bessere Qualität der Milch und des Käses.
Vierzehn LQP wurden entwickelt, die den gesamten Kanton Wallis abdecken, sowohl auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche als auch in den Sömmerungsgebieten, mit einem Gesamtbudget von 7,5 Millionen Franken pro Jahr, wovon 1 Million für die Sömmerungsgebiete bestimmt ist.
Beiträge bleiben erhalten
In den letzten zehn Jahren hätten diese Projekte und Programme dazu beigetragen, den Reichtum der Biodiversität und der Walliser Kulturlandschaften zu erhalten und aufzuwerten, schreibt der Kanton weiter. Ihre Auswirkungen würden sich in der Qualität der Produkte bemerkbar machen und zur touristischen Attraktivität der Region beitragen.
So werden Landwirtinnen und Landwirte für Umweltleistungen entlohnt, die sie durch ihre tägliche Arbeit erbringen. Diese Art von Beiträgen werde auch in Zukunft fortgesetzt, mit einigen Anpassungen ab 2028, ohne die Ziele der Förderung der Biodiversität und der Landschaft zu verändern.
Was diese Förderung seither bewirkt hat, ist einer neu veröffentlichten Broschüre zu entnehmen. Ziel dieser Broschüre sei es, die breite Öffentlichkeit besser zu informieren und Werbung für die von den Landwirten geleistete Arbeit zu machen, um die Biodiversität und die landschaftlichen Schönheiten des Kantons zu erhalten und aufzuwerten, heisst es in der Mitteilung abschliessend.