Im Wallis sind für diese Jagdsaison vier Wolfsrudel zum Abschuss freigegeben. Dies entspricht rund 25 Wölfen. Die Bewilligung gilt bis zum 31. Januar 2025. Die Jagd auf die Wölfe hat jedoch bereits letztes Jahr begonnen.
Seit dem 1. Dezember 2023 ist die neue Verordnung über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (JSV) in Kraft. Diese erlaubt es auch dem Kanton Wallis, proaktive Massnahmen zur Regulierung des Wolfsbestandes zu ergreifen.
Elf Fehlabschüsse
Der Kanton Wallis hatte dazu im Jahr 2023 beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine Bewilligung für die vollständige Entnahme von sieben Rudeln beantragt, was etwa 34 Wölfen entsprach. In der bewilligten Wolf-Jagdsaison 2023/24 wurden im Kanton 27 Wölfe erlegt.
Nun stellt sich heraus, dass 11 der 27 im vergangenen Winter geschossenen Wölfe keinem zum Abschuss freigegebenen Rudel angehörten. Dies berichtet der «Blick», der gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz Einsicht in die entsprechenden Dokumente nehmen konnte. Seit April sei auch bekannt, dass die 27 abgeschossenen Wölfe für keinen einzigen Schafriss verantwortlich waren.
Genetische Analysen relativieren Erfolg
Walliser Jäger haben letztes Jahr also 11 «falsche» Wölfe erlegt, wie der «Blick» schreibt. «Falsch» waren die Wölfe, weil sie nicht zu einem Rudel gehörten, das vom Bafu offiziell zum Abschuss freigegeben worden war.
Was es möglich macht, einen «falschen» von einem «richtigen» Wolf zu unterscheiden, sind sogenannte Verwandtschaftsanalysen. Durch die Untersuchung von genetischem Material wie Blut oder Haaren kann festgestellt werden, zu welchem Rudel bzw. zu welcher Familie ein Wolf gehört. Der «Blick» hat diese Analysen eingesehen.
Fehlabschüsse waren legal
Demnach seien irrtümlicherweise fünf Welpen und sechs ausgewachsene Wölfe geschossen worden. Es wird vermutet, dass es sich bei den erwachsenen Wölfen um durchziehende Einzeltiere handelte, die sich zum Zeitpunkt der Jagd in einem Abschussgebiet aufhielten.
Die fünf Welpen wurden Rudeln zugeordnet, die sich in der Nähe der zum Abschuss freigegebenen Rudel aufhielten. Die Fehlabschüsse verstiessen aber nicht gegen die Verordnung, seien also nicht illegal, weil sie innerhalb einer vom Kanton festgelegten Zone erfolgten, heisst es im «Blick».
«Kanton hat Wolfsmonitoring nicht im Griff»
David Gerke ist Geschäftsführer der «Gruppe Wolf Schweiz» . Gerke sieht sich durch die Fehlschüsse in seiner Kritik bestätigt, dass der Kanton Wallis das Wolfsmonitoring nicht im Griff habe, schreibt der «Blick». Es fehle eine genauere Definition der Streifgebiete der Rudel. Für die Jäger sei aber gerade diese Definition wichtig, da sie nicht erkennen könnten, ob es sich um einen «richtigen» oder einen «falschen» Wolf handle.
Die Jäger orientieren sich an den vom Kanton festgelegten Streifgebieten, die zum Beispiel anhand von gemeldeten Sichtungen oder DNA-Proben festgelegt werden. Gerke sagt im «Blick», die Walliser Politik sei nicht an einem guten Wolfsmonitoring interessiert, sondern wolle nur möglichst viele Wölfe töten.
Unten finden Sie den SRF-Beitrag «Der Wolf hat im Wallis einen schweren Stand» vom 25. September 2024.
du zahlst diese Jäger?
zuerst studieren
Der Wolf gehört in unser Ökosystem, regulieren ja aber so, dass er seine Aufgabe innerhalb des Ökosystems noch erfüllen kann, nämlich u.a. die Regulierung von Rotwild.
Das sind wunderbare Tiere und haben auch das recht auf dieser Welt zu dein. Dirse zwei Schiesswütigen Menschen machen die Wälder zu einem Friedhof. Schade dass es solche Typen gibt!