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Warme Witterung: Preissturz beim Salat - Optimismus bei Kirschenproduzenten

Wärmer, sonniger und früher als normal: So präsentierte sich der Frühling bislang. Das freut die Gemüsebauern nur bedingt. Weil die Freilandsalate früher erntereif sind, stockt der Absatz, die Produzentenpreise sind bereits deutlich gesunken.

Michael Wahl, lid |

 

 

Wärmer, sonniger und früher als normal: So präsentierte sich der Frühling bislang. Das freut die Gemüsebauern nur bedingt. Weil die Freilandsalate früher erntereif sind, stockt der Absatz, die Produzentenpreise sind bereits deutlich gesunken.

Nass, kühl und wenig Sonne: Der letztjährige Frühling war für die Bauern schwierig. Das schlechte Wetter erschwerte die Arbeit auf dem Feld, verzögerte die Aussaat und führte zu kleineren Ernten. Deutlich freundlicher zeigte sich das Wetter bislang in diesem Jahr. Der Frühling kam nicht nur früher, er brachte auch aussergewöhnlich viel Sonne und warme Temperaturen.

Freiland: Ernte zwei Wochen früher

"Die Bedingungen zum Anpflanzen waren heuer im Vergleich mit dem Vorjahr optimal", sagt Thomas Wyssa, Gemüseproduzent aus Galmiz FR. Freilandsalate habe er bereits Ende Februar anpflanzen können. Diese kann er nun ab Mitte April ernten – ca. zwei Wochen früher als in einem Normaljahr. Für die Gemüseproduzenten alles andere als ideal, denn derzeit sind noch immer grosse Mengen Salat aus Gewächshäusern und Tunnels auf dem Markt. Wyssa: "Im Moment ist das Angebot zu gross, so dass die Preise zusammenbrechen." Im Vergleich mit dem letzten Jahr erhält Wyssa für seinen Salat lediglich einen halb so hohen Preis wie im Jahr 2013.

Laut Timo Weber, Vize-Direktor des Verbands der Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP), ist die Situation zwar nicht dramatisch, aber angespannt. Der Wechsel von Gewächshaus auf Freiland sei immer eine heikle Übergangsphase, heuer zeige sich das noch ausgeprägter. Die Situation könne sich aber schnell wieder ändern, gibt Weber zu bedenken.

In dieser Woche wurden gemäss Schweizerischer Zentralstelle für Gemüsebau und Spezialkulturen (SZG) rund 480 Tonnen Kopfsalat geerntet, im letzten Jahr waren es aufgrund des schlechten Wetters zur gleichen Zeit lediglich 240 Tonnen. Der Richtpreis für Kopfsalat beträgt derzeit einen Franken (franko Grossverteiler, gepackt). Im letzten Jahr waren es 1,60 Franken. Anders als 2013, als viel Salat importiert werden musste, braucht es aktuell keine Einfuhren: "Die Schweizer Gemüseproduzenten können den Markt vollständig versorgen", so Timo Weber.

 

Milde Temperaturen und viel Sonne

Der letzte Winter war laut MeteoSchweiz der drittwärmste seit Beginn der Messungen vor 150 Jahren. Auf den historisch milden Winter folgte ein bislang prächtiger Frühling. Der März war um zwei Grad zu warm im Vergleich zu den Jahren 1981-2010 und deutlich sonniger als normal.

 

Kirschen sind früher reif

Optimal verlaufen ist der Frühling bislang für die Obstproduzenten. "In den vergangenen Tagen herrschte ideales Flugwetter für die Bienen", freut sich Hansruedi Wirz, Obstbauer aus Reigoldswil BL und Präsident des Produktzentrums Kirschen/Zwetschgen des Obstverbandes. Man habe die Bienen in den Obstanlagen richtig summen hören. Etwas, das im letzten Jahr kaum der Fall gewesen sei.

Gegenüber dem letzten Jahr würden die Obstbäume heuer einen Vorsprung von rund drei Wochen aufweisen, sagt Wirz. Der Blühet bei den Zwetschgen sei bereits vorüber, ebenso bei den frühen Kirschensorten. Späte Tafelkirschen-Sorten seien gerade am Aufblühen. Wirz geht davon aus, dass die Kirschen – sofern es nicht noch einen längeren Kälteeinbruch gibt – dieses Jahr früher in die Läden kommen. Könnte der Grossteil der Kirschen noch vor den Sommerferien geerntet werden, wäre das ein Vorteil. Allerdings würde dann die Ernte der ersten Zwetschgen just in die Sommerferien fallen.

Nach durchschnittlichen Erträgen 2012 und 2013 hoffen die Kirschenproduzenten nun auf ein Jahr wie 2011. Damals blühten die Bäume wie heuer bei günstiger, warm-trockener Witterung. Am Schluss konnten die Obstbauern so viele Tafelkirschen ernten wie noch nie.

Grillsaison bereits früh eröffnet

Die frühsommerlichen Temperaturen haben dazu geführt, dass Herr und Frau Schweizer bereits fleissig grillieren. "Das anhaltend schöne und warme Frühlingswetter wirkt sich positiv auf die Nachfrage aus", erklärt Coop-Mediensprecher Ramón Gander. Seit Mitte März sei eine erhöhte Nachfrage nach Grillwürsten und -fleisch zu verzeichnen. Dass die Grillsaison früher begonnen hat, bestätigt auch Migros-Sprecherin Monika Weibel: "Das schöne, milde Frühlingswetter nutzten natürlich bereits viele Kunden zum Grillieren – dieses Jahr wetterbedingt schon früher als im Vorjahr."

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