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Warnung vor zuviel Naturschutz

Branchenverbände warnen vor überzogenem Naturschutz. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und der ländlichen Genossenschaften (COGECA) haben die Europäische Kommission aufgefordert, ein EU-Naturschutzrecht mit Augenmaß zu gestalten.

 

Branchenverbände warnen vor überzogenem Naturschutz. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und der ländlichen Genossenschaften (COGECA) haben die Europäische Kommission aufgefordert, ein EU-Naturschutzrecht mit Augenmaß zu gestalten.

Hintergrund ist die öffentliche Konsultation der Kommission im Vorfeld des geplanten „Fitness-Checks“ der EU-Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinien, die am letzten Juliwochenende abgeschlossen wurde. In einem Begleitbrief zum eigenen Beitrag fasst COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka  Pesonen einige Kernanliegen zusammen.

Landwirtschaft betreibt Umweltschutz

Unter anderem ruft er die Brüsseler Behörde auf, in stärkerem Maße als bisher anzuerkennen, dass die Landwirte seit jeher um die Umwelt bemüht gewesen seien. „Naturschutz ist ein integraler Bestandteil verantwortlicher Landbewirtschaftung“, betont Pesonen im Namen der Ausschüsse.

Bei der Umsetzung der Natura-2000-Vorschriften müssten Bodeneigentümer vollumfänglich einbezogen werden. Der Ausschluss zentraler Interessenträger von der politischen Arbeit und von Umsetzungsentscheidungen sei der beste Weg, um jeglichen möglichen Erfolg zu untergraben.

Agrarlandschaften seit jeher Erholungsgebiete

COPA und COGECA warnen davor, einseitig der Vogelschutz- und der FFH-Richtlinie einen gesellschaftlichen Nutzen beizumessen. Es gebe sehr viel mehr Triebkräfte für einen gesunden und attraktiven ländlichen Raum als diese beiden Richtlinien. Agrarisch geprägte Landschaften würden unabhängig davon, ob sie innerhalb oder außerhalb von Schutzgebieten lägen, zu Naherholungs- und Kulturzwecken genutzt.

Die aktuellen Natura-2000-Gebiete stellten sehr spezifische und strenge Umweltschutzanforderungen. Starr definierte Zonen könnten jedoch nur einen begrenzten Beitrag zur Artenvielfalt und zu Ökosystemdienstleistungen bringen.

„Etwas kann nicht stimmen, wenn Betriebsleiter auf ihrem Land das Auftauchen bestimmter Arten fürchten, weil mit diesen Spezies rigide Schutzmaßnahmen verbunden sind“, mahnt Pesonen. Dabei sollte es doch andersherum sein: Landwirte sollten die gesunde Entwicklung von Populationen und die Rückkehr von Arten begrüßen.

Gesellschaft einbinden

Der COPA/COGECA-Generalsekretär pocht auf das rechte Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Bewirtschaftungsmöglichkeiten. Man müsse Bürokratie abbauen, Flexibilität bewahren und gute Umweltleistungen belohnen. Während der Wortlaut der FFH-Richtlinie Spielraum für Interpretationen lasse, gebe es Tendenzen hin zu einem immer unflexibleren Fallrecht.

Pesonen kritisiert mühsame Bewertungsverfahren für Pläne und Projekte. Dies habe unverhältnismäßige Auswirkungen auf Bodenbesitzer, verringere den Markt- und Pachtwert von Flächen und Höfen. Damit schmälere man die Rendite von Betrieben und schaffe Unsicherheit gegenüber strukturellen Anpassungen.

Die zusätzlichen Kosten der Produktion auf oder in der Nähe von Natura-2000-Gebieten könnten nicht von den Erzeugern allein gestemmt werden. Das Gleiche gelte für wirtschaftliche Schäden, die durch geschützte Arten wie Biber oder Gänse beziehungsweise durch Wolfsrisse entstünden. COPA und COGECA verlangen, die Bürde der Umsetzung von Naturschutzregeln auf die ganze Gesellschaft einschließlich die Schultern der Bürger zu verteilen.

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