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Warum 100%-CH-Knospe-Fütterung nicht klappte

bki |

 

5% der Biobetriebe bekamen eine Ausnahmebewilligung von der 100%-Schweizer-Knospefütterung der Wiederkäuer.

 

Heu und Emd waren in den letzten Monaten gefragt, und um die Nachfrage zu decken, wurde viel importiert. So zum Beispiel Heu aus dem süddeutschen Raum und zwar sowohl für biologisch wie auch für konventionell wirtschaftende Betriebe.

 

400 Gesuche

 

Dies, obwohl für Biobetriebe seit über einem Jahr gilt, dass die Wiederkäuer nur noch Schweizer-Knospe-Futter fressen sollten. Doch keine Regel ohne Ausnahme – und diesbezüglich gab es einige Ausnahmen für die Biobetriebe. So haben laut Bio Suisse die zwei Biozertifizierungsstellen für die Produzenten, die Bio-Inspecta AG und die Bio-Test-Agro AG, seit August 2022 rund 400 Gesuche für den Zukauf von EU-Bio-Grundfutter bewilligt.

 

Das heisst, gut fünf von hundert Knospe-Betrieben haben eine solche Ausnahmebewilligung erhalten. Bio Suisse sagt auf Anfrage: «Der letzte Sommer war ausserordentlich trocken und hat in vielen Gebieten der Schweiz zu enormen Ertragsausfällen geführt – und dies in der gesamten Schweizer Landwirtschaft und nicht speziell bei Bio.» Aus diesem Grund sei die Zahl der Gesuche dieses Jahr sehr hoch, heisst es weiter.

 

Kriterien erfüllen

 

Zur Menge des importierten Bioraufutters hat Bio Suisse keine Zahlen. Eine Ausnahmebewilligung für den Zukauf von nicht Schweizer Knospe-Grundfutter erhalten die Biobetriebe für eine Bearbeitungsgebühr von Fr. 90.– bis Fr. 100.– je nach Kontrollstelle. Mittels Gesuch müssen die Betriebe begründen, warum sie selbst zu wenig Raufutter für ihre Tiere haben.

 

Dabei muss mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt sein:

 

• Ernteverlust durch aussergewöhnliche Witterungsverhältnisse (z.B. Trockenheit, Nässe)
• Ernteverlust durch höhere Gewalt (z.B. Überschwemmung, Hagel, Lawinen, Erdrutsch)
• Ernteverlust durch Schädlingsplage (z.B. Mäuse- oder Engerlingsschäden)
• Verlust des Grundfuttervorrates durch Brand oder anderes Ereignis

 

Laut bioaktuell.ch wurde vorübergehend die Anforderung sistiert, dem Gesuch einen Auszug aus dem Online-Biomarktplatz Biomondo beizulegen. Denn laut dem Kriterienkatalog zur Erteilung von Ausnahmebewilligungen müssten die gesuchsstellenden Betriebe mit einem solchen Printscreen eigentlich beweisen, dass kein Schweizer Knospe-Raufutter auf dem Markt mehr verfügbar ist.

 

«Trägt zur Versorgungssicherheit bei»

 

Nun die Frage an Bio Suisse: «Wirtschaften die Knospe-Betriebe zu intensiv, dass es so viele Ausnahmen in Bezug auf die 100 Prozent Schweizer-Knospe-Fütterung braucht?» Die Delegierten von Bio Suisse hätten 2018 einen vorausschauenden Entscheid gefällt und die Richtlinien für die Wiederkäuer angepasst. So werde wertvolles Ackerland nicht für die Futterproduktion genutzt, lautet die Antwort und weiter: «Das trägt auch zur Versorgungssicherheit der Schweiz bei. Die allermeisten Produzenten haben diese anspruchsvolle Umstellung gut gemeistert.»

 

Der Bio-Milchmarkt zeige zudem, dass Biomilch gefragt sei und der Absatz entwickle sich besser als bei der konventionellen Milch. Bio Suisse ergänzt: «Es ist davon auszugehen, dass es zunehmend mehr trockene Sommer geben wird. Das heisst, alle tierhaltenden Betriebe müssen ihre Tierbestände an die Vorräte anpassen, die sie einlagern können.» Laut Empfehlungen von Biofütterungesberatern sind für die Fütterung einer Biokuh mindestens 60 Aren pro GVE nötig

Kommentare (1)

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  • nicht Bio | 08.04.2023
    Bio: Dä Foifer und s'Weggli

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