Wie die Zunft der Büschelibirnen auf ihrer Website erklärt, stammt der Name «Botzi» vom Freiburger Patois und bedeutet «Traube». Dies sei ein Hinweis auf die traubenähnliche Anordnung der kleinen Birnen am Ast.
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Schon einmal etwas von der Poire à Botzi AOP gehört? Während Gastronomen und Kenner es gewohnt sind, die Birne mit der geschützten Ursprungsbezeichnung (AOP) im September auf den Märkten zu finden, wissen viele nicht, welche Tradition und besondere Pflege sich hinter der kleinen Frucht verbergen.
Anspruchsvoll im Anbau
Die Poire à Botzi AOP – auch Büschelibirne genannt – ist anspruchsvoll im Anbau, schwer zu lagern und bringt unregelmässige Erträge. Viele Produzenten haben sie deshalb aufgegeben, und zeitweise stand sie kurz vor dem Verschwinden. Wie die Zunft der Büschelibirnen auf ihrer Website erklärt, stammt der Name «Botzi» vom Freiburger Patois und bedeutet «Traube». Dies sei ein Hinweis auf die traubenähnliche Anordnung der kleinen Birnen am Ast.
Jetzt – pünktlich zum Beginn der Ernte – laden der Freiburger Obstverband und die Zunft der Büschelibirnen ein, mehr über die Herkunft, Bedeutung und den Anbau dieser Freiburger Spezialität zu erfahren.
Bäume und eine Leidenschaft
Das ganze Jahr über kümmern sich Produzenten und Produzentinnen um ihre Büschelibirnenanlagen: «Von Januar bis August wachsen die Birnen. Doch dies geschieht nicht von allein, nur mit Leidenschaft und Fachkenntnis werden sie rechtzeitig reif für die Ernte», erklärt der Freiburger Obstverband in seiner Mitteilung anlässlich des Botzi-Birnen-Erntestarts.
Der genaue Erntezeitpunkt hänge stark von der Lage der Obstkulturen ab, also von Faktoren wie Höhenlage, Ausrichtung und Mikroklima im Gebiet, das durch das AOP-Pflichtenheft definiert ist. Der Zuckergehalt und die Färbung der Früchte würden letztlich den Ausschlag geben, wann geerntet werden kann.
Vom Feld auf den Teller
Nach der Ernte wird die Poire à Botzi AOP im Kühlschrank aufbewahrt. Dort kann sie mehrere Wochen gelagert werden. Doch bis sie schliesslich auf dem Teller landet, ist es ein weiter Weg, wie der Freiburger Obstverband weiter schreibt. Denn roh werde diese kleine Birne nicht verzehrt. Sie muss zuerst sorgfältig gekocht werden, um ihr volles Aroma zu entfalten. Auch in der Küche ist im Umgang mit der Frucht Erfahrung gefragt.
Doch zum Glück mangelt es laut der Büschelibirnenzunft nicht an Rezepten: Die Poire à Botzi begleitet beispielsweise das Lammragout an der Kilbi (s. Kasten), verfeinert Wildgerichte, passt hervorragend zu Vin-cuit-Kuchen oder ist Bestandteil des traditionellen Kilbi-Senfs.
-> Hier gibt es weitere Rezepte zu entdecken
Die Kilbi (Bénichon)
Die Kilbi – auf Französisch Bénichon – ist ein traditionelles Erntedankfest im Kanton Freiburg. Gefeiert wird mit Familie, Musik und einem reichhaltigen Festmenü: Bouillon, Lammragout, Schinken, Saucisson, Meringues – und als süss-fruchtige Beilage gibt’s den Senf aus Poire à Botzi AOP. Wikipedia