Nationalrat Philipp Matthias Bregy (Mitte, VS) fordert in einer parlamentarischen Initiative, dass Pflanzenschutzmittel, die bereits in der EU im Einsatz sind, auch in der Schweiz ohne Zulassungsverfahren eingesetzt werden können.
Aus Sorge ums Trinkwasser lehne der Schweizer Verband für Wasser, Gas und Wärme (SWG) den Vorstoss Bregy ab, schreibt «Der Bund». Im Seeland prüfe man wegen der hohen Kosten für die neu installierte Filteranlage nun eine Haftungsklage, heisst es weiter.
BLV äussert sich nicht
Auf dem Gerichtsweg wolle der SWG unter der Leitung von Geschäftsführer Roman Wiget erreichen, dass die Verursacher der Verschmutzung dafür aufkommen. «Unseres Erachtens sind nicht die Bauern die Verursacher, sondern die Zulassungsstelle», sagt Wiget zu «Der Bund».
Dort, beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), wolle man sich nicht dazu äussern, verweise jedoch auf einen Bericht zur Chlorothalonil-Sanierung, den der Bundesrat kürzlich veröffentlichte. «Gemäss diesem sind grundsätzlich die Wasserversorgungen dafür verantwortlich, Sanierungsmassnahmen einzuleiten und die Kosten dafür zu tragen», so das BLV zu «Der Bund». Am Ende brauche es wohl einen Gerichtsentscheid.
Sooo viele Zulassungsentscheide mussten bereits korrigiert werden, weil klar wurde, dass die freigesetzten Wirkstoffe unserer Umwelt, Pflanzen, Tiere und Mensch schädigen. Es ist richtig und wichtig, dass die Verantwortlichkeiten überprüft und Haftungsfragen geklärt werden. Es geht nicht an, dass der „SchwarzPeter“ bei den Bauern bleibt, während PSM-Produzenten, Labors und Zulassungsbehörden ohne Konsequenzen mit neuen Wirkstoffen Feld-Experimente durchführen.