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Wassernot auf der Alp

Ist es im Sommer heiss und trocken, wird auch auf der Alp das Wasser knapp. Angesichts des Klimawandels müssen sich Alpbetriebe wappnen. Ein Wasserbilanz-Tool der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) könnte bald helfen.

 

Unten im Flachland ist es schon heiss, über der Alp sind die Berggipfel noch weiss, die Wanderwege nass. Anzunehmen, dass auf Alpbetrieben dank höherer Lage und Schneeschmelze stets Wasser fliesst, ist aber falsch: «Die Trockensommer 2003, 2015 und 2018 zeigten, wie vulnerabel die Schweizer Sömmerungsbetriebe sind», sagt Linda Schüpfer, bis vor Kurzem Assistentin in der Agronomie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl).

 

Das Wasser wurde vielerorts knapp für Mensch und Vieh, dies nicht nur in interalpinen Tälern wie etwa dem Engadin, wo es natürlicherweise niederschlagsarm und trocken ist. Die Klimaszenarien des Bundesamt für Umwelt (Bafu) sagen vermehrt Trockenphänomene voraus: Schnee- und Gletschermassen schmelzen voraussichtlich künftig früher im Jahr ab und dieses Wasser wird in den Sommermonaten fehlen. Das beunruhigt: Die Weiden in den höher gelegenen Gebieten der Alpen und des Juras bieten Wiederkäuern für zwei bis drei Monate im Jahr Futter; darauf sind die Heimbetriebe angewiesen.

 

Geographische Lage, Höhe, Geologie

Höchste Zeit für die Alpbetriebe, sich Gedanken zum Wassermanagement zu machen. Die Hafl entwickelt derzeit ein Wasserbilanz-Tool, das dabei helfen soll. Den Lead hat Michael Feller, Koordinator Alp- und Berglandwirtschaft der Hafl. Linda Schüpfer hat die Methode als Masterabschlussarbeit auf Basis von Literaturrecherche und zwei Fallbeispielen entworfen. Die komplexe Excel-Tabelle berücksichtigt allerlei Faktoren und errechnet daraus, wann, wo, wie viel Wasser verfügbar ist und wie viel verbraucht wird.

Die Trockensommer 2003, 2015 und 2018 zeigten, wie vulnerabel die Schweizer Sömmerungsbetriebe sind.

Linda Schüpfer ehem. Assistentin Agronomie an der Hafl

Geographische Lage, Höhe, Geologie, Schneemenge, Gletscher, Grundwasser bestimmen, wie viel Wasser einer Alp insgesamt zur Verfügung steht. «All die Faktoren müssen für jede Alp individuell betrachtet werden», führt die junge Agronomin aus. Die eine Alp liegt vielleicht in einem wasserreichen Kessel, während in Karstgebieten Regenwasser schnell abfliesst.

Nutzt eine Alp Gletscherwasser, muss berücksichtigt werden, wie sich die Gletscherschmelze künftig verhält. Schon heute sind viele Betriebe Schwankungen ausgesetzt, können sie ja meist nicht einfach Grund- oder Trinkwasser anzapfen oder Wasser schnell auf den Berg transportieren. Viele verfügen darum längst über Wasserspeicher, sammeln Regenwasser beispielsweise über grosse Dachkännel. Doch reicht das angesichts des Klimawandels aus?

Wie wird die Alp bewirtschaftet?

Der Verfügbarkeit von Wasser steht der Verbrauch gegenüber. Wie wird die Alp bewirtschaftet? Werden Milchkühe oder Mutterkühe gehalten, wird gekäst? Hat es eine Alpbeiz, die Ausflüglerinnen und Wanderer verpflegt? Die Alp Il Bot im Bündnerland, die die Hafl-Agronomin einen Sommer lang begleitete, braucht mit ihren 100 Milchkühen hauptsächlich Tränkewasser. Schüpfer: «Wie viel dies ist, ist hauptsächlich abhängig von Milchleistung und Temperatur.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ein Beitrag geteilt von BFH-HAFL (@bfh_hafl)

 

Eine Milchkuh trinkt zwischen 50 bis 200 Liter pro Tag.» Fürs Käsen wiederum rechnet man in der Literatur 1,3 Liter Wasser pro Liter verarbeiteter Milch. Auf der Nidwaldner Alp Chrüzhütte steht ebenfalls das Tränkewasser an erster Stelle, doch kann auch das Trinkwasser knapp werden, wenn viele Touristinnen und Touristen gleichzeitig duschen, essen und trinken. Fazit: Die Wasserbilanz jeder Alp hängt von individuellen Faktoren ab und wie diese auf der Zeitachse zusammenspielen.

Speist man Daten aus Klimamodellen ein, kann das Wasserbilanz-Excel-Tool abbilden, wie die Situation in 20, 30 oder 50 Jahren aussehen wird, wenn sich mit dem Klimawandel viele Faktoren verändern. Das Tool soll nun mit Daten weiterer Alpen optimiert und geprüft werden. Später wird es hoffentlich als Beratungsangebot zur Verfügung stehen. «Um Alpbetrieben konkreten Rat geben zu können, wie sie sich am besten für die Zukunft wappnen», so Schüpfer.

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