Die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope soll auch weiterhin über mehr als einen Standort verfügen; zudem soll ihr Budget nicht um 20 Prozent gekürzt werden.
Diese Forderungen aus dem Nationalrat vom letzten Dezember
unterstützt nun auch die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des
Ständerats (WBK) ohne Gegenstimme, wie die Parlamentsdienste am Dienstag
mitteilten.
Der Bundesrat war indes bereits Ende November auf seine
ursprünglichen Pläne einer Zentralisierung von Agroscope zurückgekommen.
Demnach soll Agroscope künftig aus einem zentralen Forschungscampus in Posieux
FR, je einem regionalen Forschungszentrum in Changins VD und Reckenholz ZH
sowie aus dezentralen Versuchsstationen bestehen. Diese Pläne entsprechen der
Stossrichtung der Motionen der Finanzkommission des Nationalrats.
Die WBK, die mit der Vorberatung von vier Motionen zu
Agroscope aus dem Nationalrat betraut ist, hat sich vom Bundesrat über dessen
Standortstrategie orientieren lassen.
Darüber hinaus hat die WBK entschieden, die Reorganisation
von Agroscope kritisch zu begleiten. Deshalb will sie über zwei weitere
Vorstösse der Nationalratskommission erst befinden, nachdem der Bundesrat einen
Teil des Detailkonzepts zur Reorganisation vorgelegt hat.
Diese Vorstösse fordern, dass
der Bundesrat seine Reorganisation von Agroscope vorerst sistieren soll. Erst
einmal soll eine Strategie für die schweizerische Land- und
Ernährungswirtschaft erarbeitet und dabei alle relevanten Gruppen und Kantone
einbezogen werden.