Weck-Gläser sind im Sprachgebrauch längst zum Synonym für Einmachgläser geworden, so wie Tempo für Taschentücher und Aspirin für Kopfwehtabletten. Der Begriff «Einwecken» steht sogar im Duden. Nun hat das Traditionsunternehmen Weck GmbH mit Hauptsitz in Wehr im Süden Baden-Württembergs (D) beim Amtgericht Karlsruhe Insolvenz angemeldet.
1900 gründeten Johann Carl Weck und Georg van Eyck das einstige Erfolgsunternehmen und produzierten fortan Einkochgläser, -ringe, -töpfe und weiteres Zubehör. Über Jahrzehnte standen die Produkte der Firma Weck, gefüllt mit Konfitüren aller Art oder saurem Gemüse, auch in den Küchen und Speisekammern vieler Schweizer Haushalte.
Nähere Angaben zu den Gründen für die Insolvenz machte das Unternehmen nicht. Eigentlich liegt das Einmachen seit etlichen Jahren wieder verstärkt im Trend, zudem waren Alternativen zu Wegwerf-Verpackungen zuletzt gefragt.
Fakt ist, dass die Glasindustrie zu den Wirtschaftszweigen gehört, die besonders unter den hohen Energiepreisen leidet. «Aufgrund der Preissteigerungen des Energieträgers Gas kam es in den letzten Monaten zu erheblichen Belastungen», wird Geschäftsführer Eberhard Hackelsberger in einer Mitteilung zitiert. «Die Glasherstellung ist energieintensiv, und die eingesetzten Schmelzöfen können nicht einfach abgeschaltet werden, ohne dass sie dabei irreparabel beschädigt werden.»
Nachdem das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, seien im Online-Shop des Weckgläser-Hersteller 30-mal so viele Bestellungen eingegangen wie an normalen Tagen, meldet der Südwestrundfunk SWR nach Anfrage beim zuständigen Insolvenzverwalter in Freiburg (D).


