Während des Lockdowns im Frühjahr darf ein Landwirt nicht über die Grenze, um Gülle auch auf seinen österreichischen Feldern auszubringen. (Symbolbild) - zvg
Wegen der Corona-Pandemie ergriffen die Regierungen strenge Massnahmen. Im Frühling durfte ein Landwirt aus Bayern keine Gülle auf seine Felder in Österreich ausbringen. Er musste sich was einfallen lassen.
Im Frühling haben die viele europäischen Länder ihre Grenze zu den Nachbarstaaten geschlossen, unter anderem die Schweiz, Deutschland und Österreich. Das wurde für einen Landwirt aus Untergriesbach bei Passau (D) zum Problem, wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet.
Keine Ausnahme für Gülle
Hubert Pilsl bewirtschaftet Äcker in Deutschland wie in Österreich. Für den Landwirt ist das normalerweise kein Problem. Nicht so in diesem Frühjahr. Die Grenze wurde geschlossen, da gab es auch für Pilsl keine Ausnahme.
«Ich habe den Polizisten erklärt, dass ich keine Grossveranstaltung in Österreich mache, sondern nur Gülle ausfahre und dabei meine Fahrerkabine nicht verlasse», sagte der Landwirt zum BR. Doch die Grenzbeamten machten für den Bauern keine Ausnahme.
Über Grenze gepumpt
Der nächstgelegene offene Grenzübergang lag nicht weniger als 45 Kilometer entfernt. «Ich brauche 24 Fahrten, um die gesamte Gülle auszubringen. 90 Kilometer pro Fahrt, das ist unmöglich», so der Landwirt.
Der Landwirt wurde kreativ. Mit seinem Traktor nahm er den Umweg und fuhr nach Österreich. Auf der deutschen Seite parkte er einen Sattelzug mit Anhänger. Den Hofdünger pumpte er nun über die Grenze in das Güllefass. Die Polizei wusste nicht, wie ihr geschah. «Die haben nur zugeschaut und nicht gewusst, was sie sagen sollen», erzählte Pilsl dem Bayerischen Rundfunk. Als er das Heu mähen muss, war die Grenze wieder offen.
Begrenzter Mehraufwand.