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Wegwerfen war gestern

 

Länger gebrauchen statt wegwerfen. Wiederverwenden statt schreddern. Teure Ressourcen, grüne Regierungen und kritische Konsumenten zwingen Handy- und Elektronikhersteller zum Umdenken.

 

Heute hat jedes Thema seinen internationalen Jahrestag: Am 14. Oktober war der Elektro-Schrott-Tag (E-Waste). Zwei Tage später, am 16. Oktober wurde dann mit aber mit dem «Repair-Day» schon die Alternative zum Verschrotten gefeiert.

 

Laut dem Uno-Bericht E-Waste-Monitor (http://ewastemonitor.info/) produzierte 2020 jeder Westeuropäer jährlich über 16 Kilo Elektroschrott. Der E-Waste-Day ruft auf, davon möglichst viel einzusammeln, zu schreddern und einen Teil der Stoffe zu rezyklieren.

 

Die Schweiz ist dabei sehr fleissig. Im Jahr 2020 wurden knapp 130’000 Tonnen E-Schrott gesammelt, über 40’000 Tonnen entfielen dabei auf Elektronik. 900’000 Handys landeten meist im Schredder.

 

Kreislauf statt Müll

 

Am diesjährigen E-Schrott-Tag überraschten allerdings die europäischen Schrott-Verwerter (https://weee-forum.org) und die grössten Handy-Hersteller-Organisationen mit einer gemeinsamen Studie. Sie zeigt, wie der Elektronikmarkt vom Wegwerfsystem zu einer Kreislauf-Wirtschaft werden kann. Das bedingt aber, dass Produkte bereits beim Design auf Wiederverwendbarkeit getrimmt, Defektes repariert und Veraltetes weiterverwendet werden kann.

 

Druck auf die Hersteller macht inzwischen auch die EU. Bereits 2023 soll eine Ökodesign-Regelung für Handys in Kraft treten. Diese enthält vor allem Vorschriften zur Haltbarkeit und Reparierbarkeit. Hersteller müssen dann fünf Jahre lang Softwareupdates für die Handys liefern. Heute werden Smartphones teilweise schon nach drei Jahren entsorgt, weil Hersteller sich weigern, neu aufgetauchte Sicherheitslücken zu stopfen.

 

700 Geräte an einem Tag repariert

 

Ferner müssen die Hersteller fünf Jahre lang Ersatzteile für die Handys liefern und Reparaturanleitungen zugänglich gemacht werden.

 

Darüber dürften sich in der Schweiz auch die über 170 gemeinnützigen Repair-Kaffees (repair-cafe.ch) freuen. Dort werden Elektro- und Elektronikgeräte möglichst lange repariert statt verschrottet. Die Schweizer Hobby-Flicker wiederbelebten am internationalen Reparaturtag (16. Oktober) über 700 Geräte. Damit verhinderten sie gut zwei Tonnen Elektroschrott.

 

Frankreich vergibt Öko-Noten

 

Letztlich ist es der Konsument, der mit seiner Kaufentscheidung langlebige Produkte bevorzugen kann. In der Praxis ist es allerdings nicht einfach, in den Werbeprospekten der Hersteller Infos zur Ökologie zu finden.

 

Frankreich hat deshalb eine staatliche «Reparatur-Note» für elektronische Geräte eingeführt (www.indicereparabilite.fr). Aufgrund einer umfangreichen Auswertung werden Noten von 1 bis 10 vergeben. Während dabei das für Ökologie bekannte Fairphone 4 eine Traumnote von 9,3 erreicht, muss sich das teurere iPhone 13 mit der Note 6,2 begnügen. Konkurrent Samsung erreicht mit seinem günstigen Galaxy A52 die Note 8,6.

 

Politischer Druck

 

Auch in der Schweiz gibt es politischen Druck. Nach dem Wunsch des Nationalrates soll die Garantiefrist von Geräten von 2 auf 5 Jahre verlängert werden. 

 

Lokale Netzbetreiber und Handy-Ketten engagieren sich ebenfalls zunehmend für ein längeres Handy-Leben. So findet man bei www.get-jusit.ch Gebraucht-Handys mit Garantie verschiedener Marken.

 

Sogar unverkäufliche Handy können weiterleben oder helfen. Mobile Aid  sammelt alte Handys ein und verwandelt sie in Spendengelder für Hilfsorganisationen.

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