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Weiden mit 25 Stunden weniger Arbeit pro Woche

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Die Mitglieder der IG Weidemilch treffen sich mehrmals jährlich zum Wissensaustausch, dieses Mal zum Thema Zäunen.

 

Direkt an der Autobahn A2 liegt der Vollweidebetrieb von Cornelia und Peter Schnyder in der Gemeinde Schenkon LU. Hier fand am Dienstag die Sommertagung der IG Weidemilch statt.

 

Unfallverhütung

 

Nach der Begrüssung der gut 60 anwesenden Mitglieder und Interessierten startete Heinz Feldmann von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BUL) Schöftland mit dem Thema Unfallverhütung in Bezug auf weidende Tierherden. Neun verschiedene Gesetze regeln in der Schweiz die Anforderungen an das Zaunmaterial, an die Pflichten des Nutztierhalters, an die Informationen und Weisungen, an die sich Wanderer und Biker zu halten haben, an die Bestimmungen bei Strassenquerungen und an das Erfüllen der Sorgfaltspflicht des Landwirts. So muss ein Weidezaun nebst der Ausbruchsicherheit für die weidenden Tiere ebenfalls die Funktion erfüllen, dass er auch Schutz von aussen bietet (z. B. vor Hunden), und er soll vor allem entlang von Fusswegen mit Gefahrentafeln markiert werden. Zu diskutieren gab es viel, und Heinz Feldmann konnte die Fragen der Betriebsleiter kompetent beantworten.

 

Der zweite Teil des Morgens widmete sich dem Thema «zaunloses» Weiden mit einem System der neuseeländischen Firma Halter.

 

Virtueller Zaun

 

Adrian Frei, vor 28 Jahren aus der Schweiz nach Neuseeland (NZ) ausgewandert, entfloh dem neuseeländischen Winter und verbringt in seiner Melkpause einige Wochen in der Schweiz. Er bewirtschaftet mit seiner Familie auf der Südinsel einen 340-ha-Betrieb biologisch und produziert mit 310 Milchkühen, saisonal und grasbasiert, A2-Milch.

 

Seit einigen Monaten setzt er auf seinem Betrieb das «Halter-System» ein. Bei diesem System lernt die Kuhherde nach dem Melken selbstständig via Triebweg auf die geplante Weidekoppel zu gehen und zur gewünschten Zeit zum Melkstand zurückzukehren. Ebenfalls entfallen in den Koppeln sämtliche Vor- und Rückzäune. Die Hauptumzäunung (in NZ sind sechs Drähte vorgeschrieben!) ist fest, alle Einteilungen der Weidekoppeln sind virtuell. Frei kann via App zu einem bestimmten Zeitpunkt die Koppelgrösse ändern oder die Herde in eine andere Koppel lenken.

 

Dazu trägt die Kuh ein spezielles Halsband. Sie wird darauf trainiert, Ton- und Vibrationszeichen des Halsbandes zu verstehen und darauf zu reagieren. Mit diesen Hinweisen lernt die Kuh, virtuelle Zäune zu erkennen und innerhalb dieser zu bleiben. Die Weideplanung und das Zäunen werden so 100 % digital über Handy oder Tablet erledigt. Weiter fliessen auch die Daten vom wöchentlichen Grasmessen und die Brunsterkennung in dieses System ein. Adrian Frei spart so während der ganzen Weideperiode 25 Stunden Arbeitszeit pro Woche ein.

 

 

Gut gestärkt vom mitgebrachten Picknick und von dem von der Familie Schnyder offerierten Dessert ging es am Nachmittag zum Betriebsrundgang. Peter Schnyder betreibt auf seinem Biobetrieb Kurzrasenweide mit mehreren Koppeln. Die Hälfte der Weidefläche ist arrondiert, um die andere Hälfte zu erreichen, queren die Kühe die Autobahn über eine Brücke. Schnyders setzen auf Weidegenetik mit drei Rassen. Es werden mit gutem Erfolg in einer Rotation Kiwicross, Norwegisch Rotbunt und Swiss Fleckvieh gekreuzt.

 

*Der Autor ist Präsident der IG Weidemilch.

 

Was die IG-Weidemilch alles macht

 

Die IG Weidemilch hat viele Mitgliederbetriebe, die ein Vollweidesystem verfolgen oder mit hohem Weideanteil füttern. Je nach Region und Standortbedingung unterscheiden sich die Methoden der Mitglieder.
Der Betriebsblog. In jedem Jahr schreibt ein Mitglied einen Betriebsblog, der unter www.weidemilch.ch zu
lesen ist. Er oder sie schildert die Ereignisse auf dem Hof, wie zum Beispiel der Weidebeginn, die Flächeneinteilung, die Sommertrockenheit oder die Herbstblähgefahr. Auch Kurzfilme von den Betrieben
sind auf der Website zu finden. Tagungen. In jedem Jahr finden zwei bis vier öffentliche Tagungen statt. 
Im Vorstand der IG Weidemilch sind seit diesem Jahr David Bründler, Ana Burger, Peter Trachsel, Anna-Barbara Moser, Kilian Bucher, Adrian Gerber und Markus Kaeser.

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