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Weidende Kühe: Lachgasausstoss viel niedriger

sda/blu |

 

Gute Neuigkeiten: Weidende Kühe stossen viel weniger umweltschädliches Lachgas aus als bisher angenommen. Das haben Forschende von Agroscope in einer Studie auf einer Weide im Kanton Thurgau festgestellt.

 

Die Landwirtschaft sei für rund zwei Drittel der Lachgas-Emissionen in der Schweiz verantwortlich, teilt Agroscope mit. Der klimaerwärmende Effekt von Lachgas sei allerdings rund 265 Mal so stark als jener von Kohlendioxid (CO2).

 

Kühe stünden im Verdacht, für einen grossen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich zu sein. Die Studie stammten aber aus dem Ausland und seien teilweise veraltet, so Agroscope. Mit einer neuen Studie hat die Schweizer Forschungsanstalt neue Resultate zutage gebracht.

 

Lediglich etwa fünf Prozent der Lachgas-Emissionen der Landwirtschaft stammen von weidenden Kühen. Das sei deutlich weniger als bisher berechnet oder auch geschätzt, sagte Christof Ammann, Teamleiter «Emissionen» bei Agroscope, in einem auf der Forschungsweide im Kanton Thurgau aufgenommen Videoclip.

 

Der Versuch auf der Weide bei Tänikon TG läuft seit zwei Jahren. Gemessen werden laut Ammann mit verschiedenen Geräten die Konzentration von Lachgas und anderen Treibhausgasen in der Luft und am Boden. Daraus wird die Emission berechnet. Mit Kameras wird überwacht, wie viele Kühe sich im Mess-Sektor aufhalten.

 

 

Wie viel Lachgas weidende Kühe tatsächlich ausscheiden, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab, also vom Boden und von der Feuchtigkeit. In trockenen Jahren waren die Emissionen geringer als in nassen. Die neuen Richtwerte sollen nun in Emissionsinventare einfliessen – etwa in das Treibhausgas-Inventar des Bundesamtes für Umwelt.

 

Zwischen 1990 und 2016 sanken die Treibhausgasmissionen aus dem Landwirtschaftssektor um 10.6%, hauptsächlich aufgrund von sinkenden Rindviehbeständen und höherer Produktionseffizienz.

 

Treibhausgasemissionen Landwirtschaft

 

Gemäss der Zuteilung des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (= Weltklimarat, IPCC) beträgt der Anteil der Landwirtschaft an den gesamten anthropogenen Treibhausgasemissionen der Schweiz 12.4%. Insgesamt summierten sich die Emissionen aus dem Landwirtschaftssektor im Jahre 2016 auf 6.0 Mio t CO2 Äquivalente. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Treibhausgasquellen waren gemäss Agroscope das Methan (CH4) aus der Verdauung der Nutztiere (56%, hauptsächlich von Wiederkäuern), gefolgt von den Lachgasemissionen (N2O) der landwirtschaftlichen Böden (25%) und den CH4- und N2O-Emissionen aus der Hofdüngerlagerung (18%). Kohlendioxid (CO2) aus der Kalk- und Harnstoffdüngung trugen nur unwesentlich zu den Gesamtemissionen bei (0.6% und 0.2%).

 

Zusätzlich kann Kohlenstoff in Form von CO2 aus Böden verloren gehen oder in Böden gebunden werden. Die entsprechenden Emissionen werden zurzeit auf 0.6 Mio. t CO2 Äquivalente geschätzt.

Kommentare (7)

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  • peter wittwer | 06.01.2023
    Genau, diese Zahlen der gesunkenen Rindviehbestände sollten längst ins Zentrum gerückt werden !
    Dagegen die Immissionen der steigenden Weltbevölkerung genauer unter die Lupe genommen nehmen.
  • Demokrat | 06.01.2023
    Zwischen 1990 und 2016 sanken die Treibhausgasmissionen aus dem Landwirtschaftssektor um 10.6%, hauptsächlich aufgrund von sinkenden Rindviehbeständen und höherer Produktionseffiziez, da gratuliere ich der Landwirtschaft!
  • Landwirt | 06.01.2023
    Hmm... so gute Resultate wie beim Schleppschlauch? Erst hiess es, der Schleppschlauch bringe mehr Ertrag. Heute heisst es der SS und der Prallteller haben gleiche Erträge, der Schleppschuh bringt mehr Ertrag. Heute dies, morgen das. Kein Wunde ist die Glaubhaftigkeit an die Forscher begrenzt
  • Xaver Baumann | 05.01.2023
    Hui ist das lustig.....das Professörchen Knutti wird sich winden und wenden wie ein "übercharetä Rägäwurm" beim Erklären der wissenschaftlich gesicherten Evidenzien.......!
  • Daniel Berther | 05.01.2023
    vor allem wenn man noch separieren muss steigt der CO2 verbrauch stark an und die Kosten explodieren. Wer bezahlt?
  • Aaremiuchgigu | 05.01.2023
    Was spricht eigentlich gegen Lachgas ? Sagte doch schon Bundesrat Schneider -Ammann rire est bone pour la sante !!
  • Kollege | 05.01.2023
    Die Umweltpolitik fusst auf falschen Grundlagen mit unkorrekten Werten. Daraus werden Massnahmen gefordert und auch gesetzlich umgesetzt.
    Es würde mich nicht wundern, wenn der ganze Ammoniakhype mit dem Schleppschlauchobligatorium ebenfalls auf falschen Grundlagen basiert.

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