Mit knapp einer Million Franken hat der Bund bislang den Anbau von Weihnachtsbäumen unterstützt. Mit der Agrarpolitik 2014/17 sollen die Direktzahlungen gestrichen werden.
Der Bund hat den Anbau von Weihnachtsbäumen mit fast einer Million Franken pro Jahr unterstützt, berichtet die "NZZ am Sonntag". Mit der Agrarpolitik 2014/17 solle damit nun Schluss sein. In der Botschaft des Bundesrates heisst es: „Keine Versorgungssicherheitsbeiträge werden für die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen, für Tabak, Christbaumkulturen und für Biodiversitätsförderflächen ohne landwirtschaftliche Produktion ausbezahlt.“
Die IG Suisse Christbaum, die Interessengemeinschaft der Christbaumproduzenten, hat sich beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) über die Streichung der Beiträge beschwert. Der allgemeine Flächenbeitrag pro Jahr und Hektare beträgt 1020 Franken, dazu werden jährlich noch 640 Franken pro Hektare für Dauerkulturen ausgerichtet, schreibt die "NZZ am Sonntag" in ihrer jüngsten Ausgabe. Somit werde ein Baum "grob geschätzt" mit Fr. 1,50 subventioniert.
Im Antwortschreiben hiess es, dass mit den Versorgungssicherheitsbeiträgen lediglich die Nahrungsmittelproduktion unterstützt werden soll. Noch offen ist laut "NZZ am Sonntag", ob das BLW für Christbaumkulturen allenfalls über andere Kanäle kleinere Beiträge vorsehen wird. Enttäuscht zeigt sich der IG Suisse Christbaum-Präsident Philipp Gut: "Jahrelang hat man den Bauern gesagt, sie sollten initiativ und innovativ sein und sich Nischen suchen. Jetzt lässt man jene, die etwas versucht haben, wieder hängen", betont dieser.
Der Entscheid dürfte die Schweizer Produzenten weiter zusetzen. Aufgrund des ungünstigen Wechselkurses stehen sie gegenüber der Konkurrenz aus dem EU-Raum preislich unter Druck. Zudem bietet die Fenaco-Tochter Landi Schweiz AG in den Landi-Läden Billigstbäume an, die die Preisspirale weiter gegen unten drehen liess. Die beiden Detailhändler Coop und Migros zogen prompt nach und bieten nun ebenfalls einen Weihnachtsbaum zum Tiefstpreis von 19,90 Fr. an. Deshalb empfiehlt die IG ihren Mitgliedern, die Landi nicht mehr zu beliefern.
Das Angebot an schönen Bäumen sei in diesem Jahr im grossen bis mittelgrossen Segment aber eher knapp, deshalb hätten die Preise gehalten werden können und seien nicht zusammengebrochen, sagte Philipp Gut unlängst dem "Schweizer Bauer".
In der Schweiz werden Angaben der IG Suisse Christbaum zufolge rund eine Million Weihnachtsbäume verkauft. Rund 400'000 Tannen stammen aus dem Inland. Davon werden zwei Drittel in Kulturen angebaut. Der Rest stammt aus dem Wald. Die Import-Bäume kommen grösstenteils aus Dänemark und Deutschland.