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Weihnachtsstimmung ist arg getrübt

Wie in den vergangenen Jahren liegen sich die IG Suisse Christbaum und die Landi Schweiz AG in den Haaren. Die IG hat in diesem Jahr beschlossen, die Landi nicht mehr mit Christbäumen zu beliefern.

Reto Blunier, Mike Bauert |

 

 

Wie in den vergangenen Jahren liegen sich die IG Suisse Christbaum und die Landi Schweiz AG in den Haaren. Die IG hat in diesem Jahr beschlossen, die Landi nicht mehr mit Christbäumen zu beliefern.

«O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter.» Einst im 16. Jahrhundert als Liebeslied geschrieben, wurde es durch das Anfügen der zweiten und dritten Strophe im Jahr 1824 durch den Leipziger Lehrer Ernst Anschütz zum Weihnachtslied. Die treuen Blätter wurden erst im 20. Jahrhundert grün.

Der Schweizer Christbaummarkt wird aber momentan nicht mit Liebe gesegnet. Im Gegenteil, die Interessengemeinschaft Suisse Christbaum und die Landi Schweiz AG, eine Tochter des Agrarkonzerns Fenaco, liegen im Clinch.

Keine Lieferung der IG

Bis anhin war es so, dass die IG Suisse Christbaum für die Landi Schweiz AG eine Sammelbestellung vornahm und die Weihnachtsbäume an regionalen Sammelstellen deponierte. Die Bäume wurden anschliessend in die Verteilzentrale nach Dotzigen BE geliefert. Damit ist nun aber Schluss.

Die Vereinsmitglieder beschlossen, dass die IG die Landi nicht mehr  beliefert. «Die Mitglieder der IG sind enttäuscht ob dem Verhalten der Landi Schweiz AG», sagt Philipp Gut, Geschäftsführer der IG Suisse Christbaum. In den Landi-Läden werden Christbäume aus Dänemark zum Tiefstpreis von Fr. 19.90 feilgeboten.

«So wird der Preisdruck auf die einheimischen Weihnachtsbäume  unnötig angeheizt, denn die Mitbewerber geraten ob der Landi-Aktion unter Druck. Die Einkäufer von Migros, Coop usw. werden sich sicher ihre Gedanken machen.» Das Vorgehen der Landi Schweiz AG schade den Schweizer Christbaumproduzenten, ist die Meinung der Mehrheit der Mitglieder.

Euro auch mitschuldig

Der Beschluss des Vereins IG Suisse Christbaum ist aber nicht verpflichtend, sondern nur als Empfehlung für die Produzenten zu verstehen. «Diese können weiterhin an alle potenziellen Kunden liefern, auch an die Landi Schweiz AG», hält Gut fest. In der Schweiz würden rund eine Million Schweizer Weihnachtsbäume verkauft, davon rund die Hälfte im Direktverkauf, die andern 50 Prozent werden durch Wiederverkäufer abgesetzt.

Doch auch der starke Franken hat den einheimischen Produzenten zugesetzt. Zudem beträgt der Zollansatz bei Weihnachtsbäumen null Franken. Der Weihnachtsbaummarkt ist also vollständig liberalisiert. Da in Europa aber eher zu wenig als zu viel Weihnachtsbäume vorhanden sind, rechnen sich die hiesigen Produzenten gute Chancen aus. «Wir sind immer noch optimistisch, aber der starke Franken hat den Vorteil des knappen Angebots zunichte gemacht», sagt Philipp Gut. 

«No comment»

Urs Moll, Mitglied Geschäftsleitung Landi Schweiz AG, wollte zum entsprechenden Fall keinen Kommentar abgeben. Nur so viel: Dieses Jahr sind die Schweizer Christbäume bei der Landi ganz klar mit dem Schweizer Kreuz ausgezeichnet. In den Landi-Läden werden die Schweizer Nordmanntannen nächste Woche in der «Gazette» für Fr. 36.90 (1 bis 1,6 m) beworben. Aber nicht alle Landi-Läden haben die Bäume im Angebot. Denn einige Landi-Verwalter beklagen sich, dass die Mindestbestellmenge von 160 Bäumen für sie zu gross sei, wenn sie diese über Landi Schweiz beziehen müssten.

Lockvogel ohne Marge

Die angefragten Landi-Verwalter, keiner wollte mit Namen genannt werden, beklagten auch, dass sie an den Importbäumen, die ein reines Lockvogelangebot seien, fast gar nichts verdienten, obwohl die Landi Schweiz diese sehr günstig eingekauft habe. «Wir würden die Bäume lieber teurer verkaufen und hätten eine bessere Marge, dann wären auch die Produzenten zufrieden», so ihr Fazit.

In der Migros wird den Kunden ein Halbpreisschnäppchen vorgegaukelt. Statt Fr. 49.– bietet die Migros die dänische Nordmanntanne für Fr. 24.50 an.

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