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Weizen ist «deutlich besser als sein Ruf»

Die «Antiweizenwelle» aus den USA hat nach Ansicht des Weizenexperten Dr. Friedrich Longin von der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim keine wissenschaftliche Grundlage, verunsichert aber nun auch in Deutschland die Verbraucher.

AgE |

 

 

Die «Antiweizenwelle» aus den USA hat nach Ansicht des Weizenexperten Dr. Friedrich Longin von der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim keine wissenschaftliche Grundlage, verunsichert aber nun auch in Deutschland die Verbraucher.

Mittlerweile würden Bestseller wie «Weizenwampe» oder «Dumm wie Brot» den Lesern empfehlen, auf den Verzehr von Weizenprodukten komplett zu verzichten, weil die Getreideart angeblich viele Erkrankungen wie Fettsucht und Diabetes verursache, berichtete Longin am Dienstag vergangener Woche in einer Pressemitteilung. «Viele Hypothesen werden in den Büchern als wissenschaftlich bewiesen dargestellt, und oft werden Kausalzusammenhänge hergestellt, die so nicht haltbar sind», kritisierte er. Beispielsweise würden alte Weizenarten oder -sorten häufig als besser verträglich dargestellt. Aber dafür gebe es bislang keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg. Die Züchter hätten die Inhaltsstoffe des Weizens bislang kaum verändert.

Gen-Weizen gibt es nicht

Longin wies außerdem darauf hin, dass auch völlig neue Proteine entgegen anderslautender Behauptungen durch klassische Züchtung nicht so einfach entstehen könnten. Dafür wären gentechnische Züchtungsmethoden nötig, die in Deutschland nicht zugelassen seien. Auch weltweit werde bisher keine einzige gentechnisch veränderte Weizensorte angebaut. Allerdings sei Weizen ein wichtiger Lieferant von Mineralstoffen, die in zahlreichen Ländern nicht ausreichend über die Ernährung aufgenommen würden, stellte Longin klar. Deswegen selektierten Weizenzuchtprogramme für Entwicklungsländer unter anderem Pflanzen mit höheren Zink- und Eisengehalten. Die Urform des Weizens, der Einkorn, habe zwar deutlich gesteigerte Mengen an positiven Inhaltstoffen wie Zink, Eisen und das Carotinoid Lutein, sei aber bei weitem nicht so ertragreich wie heutiger Brotweizen.

Weizenallergie und Zöliakie sind selten

Nach bisherigen Erkenntnissen verträgt die Mehrheit der Bevölkerung Weizen gut, zitierte Longin den Mainzer Gastroenterologen und Wissenschaftler Prof. Detlef  Schuppan, mit dem die Landessaatzuchtanstalt kooperiert. Im Zusammenhang mit dem Weizenverzehr gebe es drei anerkannte Krankheitsbilder: Unstrittig seien die Weizenallergie und die durch Gluten ausgelöste Zöliakie. Diese beiden seien jedoch eher selten und träten bei weniger als 1 % bis 2 % der Bevölkerung auf. Während die Zöliakie klar diagnostizierbar sei, bestünden bei der Weizenallergie noch Unsicherheiten, erklärte Longin. Schwieriger verhalte es sich mit der Weizensensitivität, deren Ursache laut Schuppan entgegen anderslautender Meinungen wissenschaftlich noch nicht geklärt sei

 

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