Obwohl der symbiotische Pilz die Weizenpflanzen dabei unterstützt, mehr Phosphor aus dem Boden aufzunehmen, führte dies nach Angaben der Forschenden nicht dazu, dass das Getreide zusätzliche Phytinsäure ansammelt.
Freepik
Die Impfung landwirtschaftlicher Flächen mit einem Mykorrhizapilz kann den Nährwert des darauf angebauten Weizens verbessern. Das haben Forschende der australischen University of Adelaide in einer Studie herausgefunden.
Sie impften acht weitverbreitete Brotweizensorten mit einem kommerziell erhältlichen arbuskulären Mykorrhizapilz (AM-Pilz) und stellten fest, dass die Pflanzen grössere Mengen an bioverfügbaren Nährstoffen ansammeln, insbesondere den essenziellen menschlichen Mikronährstoff Zink sowie Eisen.
Weniger Phytinsäure trotz mehr Phosphor
Obwohl der symbiotische Pilz die Weizenpflanzen dabei unterstützt, mehr Phosphor aus dem Boden aufzunehmen, führte dies nach Angaben der Forschenden nicht dazu, dass das Getreide zusätzliche Phytinsäure ansammelt.
Dies sei für die Ernährung von Bedeutung, da Phytinsäure die Bioverfügbarkeit von Mikronährstoffen im menschlichen Darm beeinträchtigen könne. Vielmehr sei bei einigen Weizensorten unter hohem Phosphorgehalt im Boden der Phytatgehalt sogar gesunken, was zu einer höheren geschätzten Bioverfügbarkeit von Zink und Eisen im Getreide der pilzgeimpften Pflanzen geführt habe.
Kein Zielkonflikt zwischen Ertrag und Qualität
«Wichtig ist, dass dies darauf hindeutet, dass es bei Brotweizen keinen Kompromiss zwischen dem Kornertrag und der Nährstoffqualität der geimpften Pflanzen gibt, wenn Phosphordünger ausgebracht wird», so die Wissenschaftler.
«Unsere Forschung zeigt, dass die Impfung mit Mykorrhizapilzen eine vielversprechende Strategie für die Produktion von Weizen mit höherer Bioverfügbarkeit von Mikronährstoffen sein könnte, ohne agronomische Praktiken wie die Verwendung von Phosphor als Dünger oder die Ertragsziele negativ zu beeinträchtigen», fasste die Hauptautorin der Studie, Thi Diem Nguyen, zusammen.