Für den Weltgetreidemarkt zeichnet sich aktuell ein grösseres Produktionsdefizit ab. Nach den jüngsten Schätzungen des Internationalen Getreiderates (IGC) wird sich die Getreideerzeugung 2024/25 auf weltweit insgesamt 2,305 Mrd. Tonnen belaufen, der Verbrauch aber auf die Rekordmenge von 2,335 Mrd. Tonnen. Während der Getreiderat seine Schätzung des Aufkommens gegenüber dem Dezember-Bericht um 6 Mio. Tonnen herabsetzte, hob er die für den Verbrauch um 3 Mio. Tonnen an.
Anpassungen wegen Maismarkt
Unter dem Strich bleibt laut IGC eine Lücke von 31 Mio. Tonnen, die durch Rückgriff auf die Bestände ausgeglichen werden muss. Selbige werden auf voraussichtlich 573 Mio. Tonnen und damit auf ein Zehn-Jahrestief sinken. Es ist zudem das dritte Vermarktungsjahr in Folge, in dem die Produktion nicht zur Deckung des Bedarfs ausreicht.
Die vom IGC vorgenommenen Anpassungen beziehen sich ausschliesslich auf den Maismarkt. Das globale Maisaufkommen wird auf nur mehr 1,219 Mrd. Tonnen veranschlagt, bei einem voraussichtlichen Bedarf von 1,239 Mrd. Tonnen. Die Anhebung der Nachfragemenge begründet der Getreiderat mit einer höheren als bislang erwarteten Bioethanolherstellung auf Maisbasis. Mit Blick auf die globalen Maisbestände sagt der IGC nun einen Abbau um 20 Mio. auf 272 Mio. Tonnen zum Saisonende voraus.
Weizen: Verbrauch höher als Produktion
Seine Zahlen zur globalen Produktion und zum Verbrauch von Weizen beliess der IGC zum Vormonat hingegen unverändert. Die Erzeugung wird weiterhin auf 796 Mio. Tonnen, der Bedarf auf 805 Mio. Tonnen geschätzt. Es fehlen laut Getreiderat 8 Mio. Tonnen, die durch den Abbau der Weizenbestände auf 265 Mio. Tonnen gedeckt werden.