Der Vorsitzende des UNO-Weltklimarats hat eine düstere Prognose für die Folgen der Erderwärmung abgegeben und gleichzeitig die lang-fristigen Vorteile des Kampfes gegen den Klimawandel betont.
Ohne genaue Fristen zu nennen, machte Rajendra Pachauri am Mittwoch bei der Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban deutlich, dass die Frist für eine Reduzierung und letztlich einen Rückgang der Treibhausgasemission zu Ende gehe.
Afrikas Landwirtschaft droht Wassermangel
Hitzewellen, die bisher alle 20 Jahre aufgetreten seien, würden bis Ende des Jahrhunderts jedes zweite Jahr vorkommen, sagte Pachauri vor den Konferenzteilnehmern.
Gleichzeitig warnte er eindringlich davor, dass Küstenregionen und Inseln durch die Erderwärmung von Überschwemmungen bedroht seien, dass die auf Regen angewiesene Landwirtschaft in Afrika um die Hälfte zurückgehen würde und viele Arten aussterben würden. Innerhalb von zehn Jahren rechnet Pachauri damit, dass bis zu 250 Millionen Menschen von Wassermangel bedroht sind.
Arme Länder häufen Schulden an
Die Zunahme von Unwettern, Überschwemmungen und Dürren lasten finanziell vor allem auf armen Ländern, die bis zu 90 Prozent ihrer Staatsschulden durch die Aufarbeitung der Folgen der Katastrophen anhäufen, sagte der Vorsitzende des mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Weltklimarats der Vereinten Nationen.
Durch die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen könnten aber «viele Auswirkungen verhindert, verringert oder verzögert werden», erklärte Pachauri. Eine Stabilisierung der Kohlenstoffkonzentration in der Atmosphäre würde das Wirtschaftswachstum um 0,12 Prozent pro Jahr verlangsamen, die Kosten würden aber durch eine verbesserte Gesundheit der Menschen, sowie mehr Sicherheit bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Energie wieder wettgemacht werden.