An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) kam es bei der Auktion dieser Woche erneut zu einem leichten Rückgang der Notierungen. Dieser fiel aber nicht mehr so deutlich aus wie in den vergangenen Wochen.
Konkret verringerte sich der GDT-Index, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Milchprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, um 1%. Zum Vergleich: Bei den zwei Juli-Auktionen war der Index um 3,6% beziehungsweise 2,9% gesunken.
Plus bei Butter
Während diesmal Butter- und Vollmilchpulver zur Schwäche neigt en, konnten die Notierungen für wasserfreies Milchfett und Magermilchpulver zulegen. Der GDT-Index ist seit Jahresbeginn 2021 kontinuierlich gestiegen und hat Anfang März den höchsten Wert seit sieben Jahren erreicht. Seit Mitte April ist er wieder rückläufig.
Der Index für wasserfreies Milchfett (Butteröl) stieg beim jüngsten GDT-Event im Durchschnitt aller Kontrakte um 1,3% auf 5’668 USD/t (5’139 Fr.). Bei Butter ergab sich ein Plus von 3,8% auf 4’589 USD/t (4’160 Fr.). Gleichzeitig tendierten die Kurse für Buttermilchpulver mit -8% deutlich nach unten und erreichten im Schnitt 3’246 USD/t (2’943 Fr.). Die Preise für Cheddar-Käse legten im Mittel um 0,7% auf 4’065 USD/t (3’685 Fr.) zu, während jene für Laktose um 3,1% auf 1’094 USD/t (992 Fr.) sanken.
Milchpulver-Notierungen tendieren gegensätzlich
Die Milchpulver-Kurse tendierten bei der jüngsten GDT-Auktion unterschiedlich. Der Index für Magermilchpulver legte um 1,5% auf 3’020 USD/t (2’738 Fr.) zu, wogegen sich die Notierung für Vollmilchpulver - das Leitprodukt dieser Auktion - um 3,8% auf 3’598 USD/t (3’262 Fr.) verringerte.
In Summe wurden beim jüngsten GDT-Event Molkereiprodukte im Umfang von 24.084 t verkauft, damit war die Menge höher als bei der vorhergehenden Auktion (22’405 t). Die Zahl der teilnehmenden Bieter lag bei 170.
Analysten sehen unterschiedliche Signale
Die Analysten bewerten den jüngsten Indexrückgang unterschiedlich. Das Minus sei diesmal geringer als bei den vorangegangenen Auktionen ausgefallen, wird betont. Es habe keine einheitliche Preistendenz gegeben - dem deutlichen Plus von 3,8% bei Butter stehe ein Rückgang der Kurse für Buttermilchpulver um 8% gegenüber. Auch die Notierungen für Voll- und Magermilchpulver hätten gegenläufige Tendenzen verzeichnet. Der Index für Vollmilchpulver sei zwar seit Juni rückläufig, er liege derzeit aber immer noch um 20% über dem Vorjahresniveau.
Nat Keall , Experte der neuseeländischen ASB Bank, betont, dass der Molkereiriese Fonterra das Angebot an Vollmilchpulver bei den letzten Auktionen deutlich reduziert habe, dennoch sei der Index weiter gesunken. Dies hänge möglicherweise damit zusammen, dass sich namhafte Käufer ausserhalb der GDT-Auktion mit Ware eingedeckt haben, so der Analyst.



