Nach acht Anstiegen in Folge - zuletzt um rekordverdächtige 15% - ist der Gesamtindex an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) am Dienstag dieser Woche erstmals wieder gesunken.
Konkret verringerte sich der GDT-Index, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Milchprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, gegenüber dem vorherigen Event um 3,8%. Während die Notierungen für wasserfreies Milchfett und Magermilchpulver weiter zulegen konnten, wurden Butter und Vollmilchpulver geringer bewertet.
Der Index für wasserfreies Milchfett (Butteröl) erhöhte sich beim jüngsten GDT-Event im Durchschnitt aller Kontrakte um 3,7% auf 6’155 USD/t (5’711 CHF/t). Bei Butter ergab sich dagegen ein Rückgang um 2,8% auf 5’659 USD/t (5’251CHF/t). Laktose verzeichnete mit 1’392 USD/t (1’291CHF/t) ein starkes Plus von 8,6%.
Vollmilchpulver-Notierung auf hohem Niveau rückläufig
Unterschiedlich tendierten bei der jüngsten GDT-Auktion die Milchpulver-Notierungen. Während sich der Index für Magermilchpulver um 0,7% auf 3’350 USD/t (3’108CHF/t) weiter verbessern konnte, gab die Notierung für Vollmilchpulver - das umsatzstärkste Produkt dieser Auktion - um 6,2% auf einen mittleren Wert von 4’083 USD/t (3’788CHF/t) nach. Vor zwei Wochen hatte die Notierung, wie berichtet, noch um bemerkenswerte 21% zugelegt. Trotz des jüngsten Rückgangs verzeichnet der GDT-Index von Vollmilchpulver immer noch den höchsten Wert seit fünf Jahren.
In Summe wurden beim jüngsten GDT-Event Molkereiprodukte im Umfang von 26’872 t verkauft, damit lag die Menge über dem Niveau der vorhergehenden Auktion (25’554 t). Die Zahl der teilnehmenden Bieter verringerte sich gleichzeitig von 180 auf 161.
Analysten sehen globalen Milchmarkt weiterhin in stabiler Situation
Die internationalen Analysten hatten nach dem starken Anstieg des GDT-Index in den vergangenen Wochen eine Preiskorrektur nach unten erwartet. Die Notierung für Vollmilchpulver liege nach wie vor über der Marke von 4’000 USD/t (3’711CHF/t), also auf einem hohen Niveau, betonen sie. Die fundamentalen Marktdaten könnten weiterhin als Zeichen der Stabilität am globalen Milchmarkt gewertet werden, auch wenn die Volatilität zunehme, erklärt Nathan Penny, Experte der australischen Bank Westpac.
Nathaniel Keall, Analyst der neuseeländischen Bank ASB, erwartet weiterhin eine sehr gute Nachfrage nach Milchprodukten, vor allem aus dem asiatischen Raum. China versuche derzeit, seine Lagerbestände an den gestiegenen Konsum anzupassen und decke sich am Weltmarkt verstärkt mit Ware ein, so der Experte. Damit wolle die Volksrepublik auch eventuellen Lieferverzögerungen vorbeugen.


