Das US-Landwirtschaftsministerium USDA geht in ihrem jüngsten Bericht bei der Weizenernte 2021/22 neu von einer negativen Bilanz aus.
Demnach senkt die USDA die Schätzung der weltweiten Weizenernte 2021/22 gegenüber dem Vormonat um 15,45 Mio. t und die der Endlager um 12,62 Mio. t. Statt dem noch im Juli prognostizierten Lageraufbau um 1,5 Millionen Tonnen rechnet das USDA jetzt mit einem globalen Lagerabbau um 9,77 Millionen Tonnen, wie aiz.info berichtet.
So geht das USDA nun in Russland von nur noch 72,5 Millionen Tonnen Weizen aus, nachdem es zunächst noch von einer 12,5 Millionen Tonnen höheren Ernte ausgegangen war. Und im von der Dürre heimgesuchten Kanada reduzierte das USDA seine Prognose um 7,5 Millionen Tonne auf 24 Millionen Tonnen. Und auch in den USA selbst nahm es die Schätzung um 1,34 Millionen auf 46,18 Millionen Tonnen zurück.
Russland soll gemäss Bericht die alleinige Nummer eins bei den Weizenexporten verlieren und nur mehr 35 Mio. t ausführen können. Dies ist genauso viel wie der Report nun in der um 1 Mio. t angehobenen Exportprognose der EU ausweist - hier allerdings mit dem Fragezeichen der schlechten Weizenqualität der grössten Exportnation Frankreich. Kanadas Weizenlieferungen auf den Weltmarkt werden um 5,5 Mio. t kleiner bei 17,50 Mio. t gesehen, während der Ukraine dank besserer Ernteaussichten nun mit 23,5 Mio. t um 2,5 Mio. t mehr zur Verfügung stehen.
Damit konzentrieren sich 8,27 Mio. t der Reduktion der Endlagerschätzung des Weizens weltweit auf die grossen Exportnationen Russland, EU, USA, Kanada, Ukraine, Argentinien und Kasachstan auf enge 12,82% Endlageranteil an ihrem Eigenverbrauch und Export. Besonders eng stellt sich die Weizenbilanz der EU mit einem Lageranteil von 8,82% am Eigenverbrauch und von gar nur 6,67% an Eigenverbrauch und Ausfuhren dar.
Weltweit liegt diese Ratio von stock to use bei immer noch komfortablen 35,47%. Dies täuscht aber: Denn während die Weizenreserven der wichtigen Versorger des Weltmarktes im Sinken begriffen seien, setzt der USDA-Report die von China zum Vormonat praktisch unverändert an. Damit steigt Chinas Anteil an den gesunkenen globalen Weizenlagern im Monatsabstand sogar von zuvor 48,90% auf nunmehr mit 50,75% mehr als die Hälfte. Diese Menge deckt 95,05% des chinesischen Jahresverbrauchs an Weizen.


