Der internationale Handel mit Rindfleisch wird sich im laufenden Jahr intensivieren und ein neues Rekordvolumen erreichen. Davon geht das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in seiner jüngsten Lagebeurteilung des globalen Rindfleischmarktes aus.
Danach soll sich der weltweite Importbedarf 2013 erstmals auf mehr als 7 Mio. t belaufen und damit um 6% über dem Vorjahresniveau liegen. Insbesondere die USA werden aufgrund der dort rückläufigen Produktion mehr Rind- und Kalbfleisch einführen müssen. Die Washingtoner Marktexperten veranschlagen die benötigte Menge im laufenden Jahr auf 1,16 Mio. t. Das wären 156'000 t oder rund 15% mehr als 2012.
USA wieder wichtigster Importeur
Damit würden die Vereinigten Staaten wieder der weltweit wichtigste Importeur und Russland mit einem prognostizierten Anstieg um 1,2 % auf 1,04 Mio t auf Platz zwei verweisen. Noch kräftiger als in den USA werden voraussichtlich die Rindfleischeinkäufe Hongkongs am Weltmarkt zunehmen. Sie sollen laut USDA gegenüber 2012 um mehr als ein Drittel auf 325'000 t steigen. Grund ist das wachsende Rindfleischdefizit im benachbarten China, wohin ein grösserer Teil des über Hongkong eingeführten Rindfleisches weitergeleitet wird.
Steigende Preise in China
Der knapp versorgte Markt hat die Rindfleischpreise in der Region kräftig steigen lassen. Dem US-Agrarressort zufolge mussten chinesische Verbraucher im ersten Quartal 2013 im Schnitt ein Drittel mehr für Teilstücke vom Rind bezahlen als im Vorjahreszeitraum.
Für die Europäische Union erwarten die Washingtoner Marktanalysten dagegen kaum einen Anstieg der Importmengen. Diese sollen sich mit 350'000 t etwa auf dem Niveau von 2012 bewegen. Nach Angaben der EU-Kommission bezog die Gemeinschaft in den ersten beiden Monaten dieses Jahres allerdings mit 50'600 t Rindfleisch rund 15% mehr Ware aus Drittstaaten als im Vorjahreszeitraum.